BERLIN. Fußball-Profi Toni Kroos hat dazu aufgerufen, sich an der Bundestagswahl zu beteiligen und gegen die AfD zu stimmen. In seinem Podcast „Einfach mal Luppen“, in dem Kroos mit seinem Bruder Felix regelmäßig zu verschiedenen Themen Stellung bezieht, ging es in der aktuellen Folge auch um die Bundestagswahl. Der Weltmeister von 2014 gestand dabei, daß er in der Vergangenheit auch nicht an jeder Wahl teilgenommen hatte. Dies sei rückblickend betrachtet aber ein Fehler gewesen.
„Es ist wichtiger denn je, zu wählen. Man muß das jetzt nicht ausführen, daß relativ viel in die falsche Richtung läuft. Es gibt so viele wichtige Themen und Probleme aktuell, deswegen ist jede Stimme wichtig, um es in eine richtige Bahn zu lenken“, sagt er.
Und auch wenn man nicht hundertprozentig überzeugt von der Partei sei, für die man stimme, sei deren Wahl aber „ein Kreuz gegen eine andere Partei wie zum Beispiel die AfD“. Für ein friedliches und weltoffenes Deutschland sei es wichtig, wählen zu gehen und zu überlegen, „in was für einem Deutschland wir, unsere Kinder und Enkelkinder in Zukunft leben wollen“, ergänzte der Mittelfeldspieler von Real Madrid.
Nicht die erste Warnung vor der AfD
Dem pflichtet sein jüngerer Bruder Felix bei, der im Sommer seine Karriere nach seinen letzten Stationen bei Werder Bremen, Union Berlin und Eintracht Braunschweig beendet hatte: „Ich weiß noch nicht, wen ich wählen werde im September. Ich weiß natürlich auch, wenn ich nicht wählen werde.“
Toni Kroos ist nicht der einzige Fußball-Profi, der vor der AfD warnt. Nationalspieler Leon Goretzka, der beim FC Bayern unter Vertrag steht, nannte die Partei unter anderem eine „Schande für Deutschland“. Er könne auch nicht verstehen, wie Leute die AfD wählen könnten, ergänzte der Mittelfeldspieler. „Man faßt sich an den Kopf und fragt sich, wie das passieren kann.“
Bereits vor rund zwei Wochen hatte Toni Kroos potentiellen AfD-Wählern geraten, nicht zur Bundestagswahl zu gehen. Zwar sei es wichtig, sich an dem Urnengang zu beteiligen, sagte er der Bild am Sonntag. „Außer, wenn man AfD wählen will. Diejenigen sollten zu Hause bleiben. Diese Partei braucht niemand.“
Zugleich beklagte der Real-Madrid-Star, viele Menschen in Deutschland hätten den Reflex, zu glauben, daß eine Stimme bei Wahlen nicht entscheidend sei. Er selbst habe das auch gedacht. „Heute halte ich es für enorm wichtig, daß man versucht, mitzuentscheiden.“ (krk/ls)