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Vor Wahl des Parteichefs: Kauder warnt CDU vor Rechtsruck

Vor Wahl des Parteichefs: Kauder warnt CDU vor Rechtsruck

Vor Wahl des Parteichefs: Kauder warnt CDU vor Rechtsruck

Volker Kauder (CDU)
Volker Kauder (CDU)
Volker Kauder (CDU) Foto: dpa
Vor Wahl des Parteichefs
 

Kauder warnt CDU vor Rechtsruck

Der frühere Unionsfraktionschef im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat seine Partei vor einer konservativen Kurskorrektur gewarnt. Statt dessen solle sich die CDU am christlichen Menschenbild orientieren. Dies gelte sowohl für den Klimaschutz als auch für die Flüchtlingspolitik.
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HAMBURG. Der frühere Unionsfraktionschef im Bundestag, Volker Kauder (CDU), hat seine Partei vor einer konservativen Kurskorrektur gewarnt. Anläßlich des bevorstenden Bundesparteitags und der Wahl eines neuen CDU-Chefs sagte Kauder der Zeit: „Mit Sorge höre ich immer wieder, daß die CDU konservativer werden müsse.“

Dabei wisse niemand, wo genau dies hinführe und was dies bedeute. Statt dessen riet er seiner Partei, sich am christlichen Menschenbild zu orientieren. „Das C ist der Kompaß unserer Partei.“ Dazu gehöre auch der Klimaschutz. „Wir haben in der Vergangenheit den Fehler gemacht, das nie nach vorn zu stellen.“

Kauder mahnt menschlichere Flüchtlingspolitik an

Zum christlichen Menschenbild zähle auch, daß jeder Flüchtling ein Ebenbild Gottes sei und auch so behandelt werden müsse. „Was sich da gerade in Griechenland abspielt oder in Bosnien-Herzegowina, das ist eine Schande für Europa“, kritisierte er. Wenn er beispielsweise mit Chinesen über Menschenrechte oder die mangelnde Religionsfreiheit in China diskutiere, hielten diese ihm die Situation der Flüchtlinge in Europa vor. „Das beschämt mich. Das ist eines Europas, das mehr sein muß als Euro und Cent, unwürdig“, beklagte Kauder.

In dem Interview mahnte er zudem die Kandidaten um den CDU-Vorsitz, nach der Entscheidung zusammenzuhalten und gemeinsam für einen Sieg bei der Bundestagswahl zu kämpfen. „Wichtig ist, daß die drei nach der Abstimmung untereinander zusammenstehen.“ Die CDU müsse sich nach dem Parteitag „hinter dem neuen Vorsitzenden versammeln und gemeinsam in die Schlacht um die Bundestagswahl im Herbst ziehen“.

Der Parteitag der CDU findet am Freitag und Sonnabend statt, wegen der Corona-Krise jedoch nicht als Präsenzveranstaltung, sondern die 1.001 Delegierten beraten und stimmen digital ab. Für den Parteivorsitz bewerben sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Röttgen, sowie Kauders einstiger Amtsvorgänger Friedrich Merz.

Keine Wahlempfehlung

Nachdem sich die Delegierte am kommenden Wochenende für einen der Kandidaten entschieden haben, soll über das Ergebnis nochmals per Briefwahl abgestimmt werden. Am 22. Januar soll dann der Sieger der digitalen Vorauswahl durch die „schriftliche Schußabstimmung“ bestätigt werden.

Kauder, der als Fraktionschef 2018 von Ralf Brinkhaus abgelöst worden war, hielt sich auf die Frage, wen er sich als kommenden Parteichef wünsche, zurück. „Es gibt Parteien, die fühlen sich pudelwohl, wenn sie untereinander so viele grundsätzliche Diskussionen wie möglich führen“, sagt der Zeitung. „Aber das ist nicht die CDU.“ (krk)

Volker Kauder (CDU) Foto: dpa
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