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Mutmaßlich linksextremer Überfall: Herr Kasek und die Gewalt

Mutmaßlich linksextremer Überfall: Herr Kasek und die Gewalt

Mutmaßlich linksextremer Überfall: Herr Kasek und die Gewalt

Gewalt
Gewalt
Fußverletzungen beim Opfer / Rettungswagen im Einsatz (Symbolbild) Fotos: picture alliance / Daniel Kubirski | Daniel Kubirski / privat / JF-Montage
Mutmaßlich linksextremer Überfall
 

Herr Kasek und die Gewalt

Der Fall sorgte für Aufsehen. Mutmaßliche Linksextremisten gegeben sich als Polizisten aus, drängen in die Wohnung des Vorsitzenden der Jungen Nationalisten und prügeln diesen ins Krankenhaus. Für den Grünen-Politiker Jürgen Kasek ist das offenbar alles nur halb so wild. Er bezeichnet die Attacke als harmlosen „Besuch“.
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Jürgen Kasek ist für seine guten Kontakte zur linksextremen Antifa-Szene bekannt. Der Leipziger Grünen-Stadtrat macht daraus auch kein Geheimnis. Seit den neunziger Jahren kämpfe er bereits gegen Rechtsextremismus.

Immer wieder wird sein Name auch in Verbindung mit linksextremen Schlägertrupps gebracht. Die gebe es zwar nicht, versicherte Kasek vor einiger Zeit einmal der taz. Natürlich würden solche Geschichten aber helfen und ihn vor möglichen rechtsextremen Attacken schützen.

Daß Kasek ein fragwürdiges Verhältnis zur Gewalt hat, bewies er am Montag einmal mehr auf Twitter. Dort schrieb er über den brutalen linksextremen Angriff auf den Bundesvorsitzenden der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten (JN), Paul Rzehaczek, vergangene Woche lapidar: „Da sieh her, der NPDler der in Eilenburg Besuch bekam, ist gesund. Nichts gebrochen, kein Krankenhaus.“

Abgesehen davon, daß der gewaltsame Überfall in Rzehaczeks Privatwohnung durch mehrerer Vermummte, die sich als Polizisten getarnt hatten, kaum als „Besuch“ bezeichnen kann, entspricht Kaseks Behauptung, das Opfer sei nicht im Krankenhaus gewesen, nicht der Wahrheit. Rzehaczek war nach der Attacke am Donnerstag ins Krankenhaus gebracht worden und dort auch über Nacht bis Freitag geblieben.

Paul Rzehaczek mit Verletzungen an den Füßen im Krankenhaus Foto: privat

Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT gab er an, entgegen dem Rat der Ärzte am Freitag auf eigenen Wunsch entlassen worden zu sein. Im Krankenhaus sei seine Platzwunde am Kopf versorgt worden. Zudem habe man seine Beine und Fußgelenke geröntgt. „Glücklicherweise ist nichts gebrochen. Ob irgendwelche Bänder verletzt sind, kann ich noch nicht sagen. Das können die Ärzte erst beurteilen, wenn die Schwellungen abgeklungen sind.“

Rzehaczek schilderte den Überfall wie folgt: Er sei am vergangenen Donnerstag um kurz nach fünf Uhr morgens aufgestanden. Plötzlich habe er Klingeln und Hämmern gegen die Eingangstür des Mehrfamilienhauses gehört. Zudem hätten Stimmen laut gerufen: „Polizei, aufmachen!“

Ein Bewohner des Hauses habe daraufhin die Tür geöffnet. Kurz darauf sei gegen seine geschlagen worden. Mehrere Männer hätten sich als Polizisten ausgegeben und ihn aufgefordert, die Tür zu öffnen. Als er dem Folge leistete, hätten mehrere schwarz gekleidete Vermummte mit Polizeiwesten ihm mitgeteilt, er sei verhaftet und ihm befohlen, sich auf den Boden zu legen. Das habe er getan.

Gezielt auf Knöchel geschlagen

Zwei der Täter hätten sich dann auf seinen Rücken gekniet und seine Arme fixiert. Dann habe ihn einer der beiden mit einem Nothammer auf den Kopf geschlagen. Als Rzehacze um Hilfe rief, sei ein weiterer Vermummter gekommen und habe mehrfach mit einem Hammer gezielt auf seine Knöchel geschlagen.

Spuren der Hammerschläge auf den Fußbodenfließen Foto: privat

Fotos zeigen die Verletzungen an den Füße und die teils zertrümmerten Bodenfließen. Ein vierter Täter habe dann das Signal zum Abzug gegeben. Als Rzehaczek aufstehen wollte, um zu sehen, in welche Richtung die Täter flüchten würden, sei ein fünfter Vermummter aus seiner Küche gekommen und habe ihn von oben bis unten mit Pfefferspray eingedeckt.

Als die Täter schließlich weg waren, habe er die Polizei verständigt. Mittlerweile ermittelt die Sonderkommission Linksextremismus (Soko LinX) des sächsischen Landeskriminalamts in dem Fall. Laut Rzehaczek sei es nur ein glücklicher Zufall gewesen, daß sowohl Kinder als auch seine Partnerin zum Zeitpunkt der Attacke nicht in der Wohnung waren.

Und Kasek? Der schrieb am Tag nach der Tat scheinbar völlig anlaßlos auf Twitter: „Das mit der Fahrprüfung wird dann erstmal nichts.“ Das Pikante daran: JN-Chef Rzehaczek macht gerade eine Ausbildung zum Fahrlehrer. Ob Kasek das wußte? Möglich, immerhin war darüber in der Presse zu lesen. Mittlerweile hat der Grünen-Stadtrat seinen Tweet jedenfalls gelöscht.

Fußverletzungen beim Opfer / Rettungswagen im Einsatz (Symbolbild) Fotos: picture alliance / Daniel Kubirski | Daniel Kubirski / privat / JF-Montage
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