BERLIN. Das Bundeskabinett hat sich für eine weitere Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr ausgesprochen. Vorausgesetzt der Bundestag stimmt dem zu, würde die Bundeswehr damit noch mindestens bis Ende Januar 2022 am Hindukusch verbleiben. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Minister stimmten zudem dafür, die derzeitige Obergrenze von 1.300 deutschen Soldaten beizubehalten.
Damit bildet die Bundeswehr nach der US-Armee das zweitgrößte Truppenkontingent der Nato-Ausbildungsmission in Afghanistan. Derzeit sind dort noch etwa 2.500 US-Soldaten stationiert. Eigentlich hatte der abgewählte US-Präsident Donald Trump angekündigt, seine Truppen bis April dieses Jahres abzuziehen, mit dem Machtwechsel im Weißen Haus ist diese Frage nun aber wieder offen.
Viele Gefallene zu beklagen
Der Afghanistan-Einsatz hat Deutschland seit 2001 bislang etliche Milliarden Euro gekostet. Allein bis April 2019 beliefen sich die Kosten auf 16,4 Milliarden Euro, wie eine AfD-Anfrage damals ergab. Zudem verloren bis zu dem Zeitpunkt 58 deutsche Soldaten, drei Polizisten und zwei zivile Mitarbeiter ihr Leben in dem Einsatz.
Einer der blutigsten Tage für die Bundeswehr in Afghanistan war der 2. April 2010. Damals fielen beim sogenannten Karfreitagsgefecht in Isa Khel drei deutsche Soldaten, acht weitere wurden verwundet. (krk)