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Gefährlichkeit sei gewachsen: BND warnt vor Islam-Terror: „Gibt überhaupt keinen Anlaß, Entwarnung zu geben“

Gefährlichkeit sei gewachsen: BND warnt vor Islam-Terror: „Gibt überhaupt keinen Anlaß, Entwarnung zu geben“

Gefährlichkeit sei gewachsen: BND warnt vor Islam-Terror: „Gibt überhaupt keinen Anlaß, Entwarnung zu geben“

Bundesnachrichtendienst-Chef Bruno Kahl: „Die Gefährdung ist weltweit nicht zurückgegangen“
Bundesnachrichtendienst-Chef Bruno Kahl: „Die Gefährdung ist weltweit nicht zurückgegangen“
Bundesnachrichtendienst-Chef Bruno Kahl: „Die Gefährdung ist weltweit nicht zurückgegangen“ Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Gefährlichkeit sei gewachsen
 

BND warnt vor Islam-Terror: „Gibt überhaupt keinen Anlaß, Entwarnung zu geben“

Auch wenn der Islamische Staat in den vergangenen Jahren territoriale Verluste hat hinnehmen müssen, gehe nach wie vor eine große Gefahr vor ihm aus, warnt BND-Chef Bruno Kahl. Die Zahl der Akteure und ihre Gefährlichkeit sei gewachsen. Der Westen dürfe sich nicht zurückziehen.
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BERLIN. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes hat vor einem Wiedererstarken islamistischer Terrororganisationen gewarnt. Auch wenn es in den vergangenen Jahren Erfolge im Kampf gegen sie gegeben habe, sei die Zahl der Akteure und ihre Gefährlichkeit gewachsen, sagte BND-Chef Bruno Kahl der Süddeutschen Zeitung vom Montag. „Wir haben momentan überhaupt keinen Anlaß dazu, Entwarnung zu geben. Europa und die Vereinigten Staaten sind gut beraten, gemeinsam ihre Fähigkeiten in der Analyse und in der Bekämpfung dieses Terrors aufrechtzuerhalten.“

Die Hauptkampfgruppen al-Quaida und Islamischer Staat seien beide noch aktiv. „Die Gefährdung durch sie ist weltweit nicht zurückgegangen“, verdeutlichte Kahl. Zwar sei der Zulauf aus Europa geschrumpft. „Aber wir beobachten einen starken Zulauf dort, wo staatliche Autorität und Strukturen fehlen. Die Vorstellung ist attraktiv, dieses Vakuum füllen zu können und damit mit von der Partei zu sein: eine neue Herrschaft, die sowohl der Scharia entspricht als auch soziale Verheißungen bringt.“

Westen dürfe sich nicht zurückziehen

Deshalb dürfe sich der Westen nicht zurückziehen, etwa aus der Sahelzone. Europa müsse sich der Tatsache bewußt sein, „daß es sich hier um eine Nachbarschaftsregion handelt, in der Sicherheitsrisiken unmittelbare Auswirkung auf uns haben – durch Terrorexport, durch Migration oder auch durch organisierte Kriminalität.“

Mit Blick auf das jüngste Attentat auf Bundeswehrsoldaten in Mali ergänzte Kahl: „Es ist offensichtlich, daß die terroristischen Akteure immer handlungsfähiger werden, auch in Regionen, die bisher noch als sicher gegolten haben.“ Es gebe nur einen Weg, die Terroristen zu bekämpfen: „Die Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols, die Errichtung staatlicher Strukturen, die Gewährleistung von Sicherheit.“

Auch „ideologische Grundierung“ müsse bekämpft werden

Es müsse allerdings nicht nur gegen die Gewalttäter vorgegangen werden. Auch andere ideologische Strömungen wie die Muslimbruderschaft bildeten mit ihrer „auf aggressive Glaubensverbreitung gerichtete, religiös ummantelte Ideologie“ einen guten Nährboden für Terroristen, erklärte der BND-Präsident. „Deswegen muß beides bekämpft werden: die Exzesse der Gewalt, die militärisch-taktischen Phänomene des Terrorismus, aber auch die ideologische Grundierung.“

Entscheidend sei jedoch nicht die religiöse Komponente, betonte Kahl. Diese sei zwar nötig, „um die Gefolgsleute mit einem guten Gewissen auszustatten“. Auch helfe das bei der Rekrutierung. „Aber das wesentliche Problem sind die Schwachstellen staatlicher Strukturen. Man kann dadurch nicht nur den Anhängern sozialen Aufstieg und Herrschaft und Geld versprechen, sondern man kann auch Autorität ausüben, man kann quasistaatliche Leistungen organisieren. Es ist die alte Faszination von Herrschaft.“ (ls)

Bundesnachrichtendienst-Chef Bruno Kahl: „Die Gefährdung ist weltweit nicht zurückgegangen“ Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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