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Kritik an möglichem Sponsorvertrag: Trotz LGBTQ-Kampagne: DFB soll mit Qatar Airways verhandeln

Kritik an möglichem Sponsorvertrag: Trotz LGBTQ-Kampagne: DFB soll mit Qatar Airways verhandeln

Kritik an möglichem Sponsorvertrag: Trotz LGBTQ-Kampagne: DFB soll mit Qatar Airways verhandeln

DFB Nationalmannschaft
DFB Nationalmannschaft
Die deutsche Fußballnationalmannschaft bei einem WM-Qualifikationsspiel im März: Die Geste sollte ein Signal an Katar sein Foto: picture alliance/dpa/AFP-Pool | Tobias Schwarz
Kritik an möglichem Sponsorvertrag
 

Trotz LGBTQ-Kampagne: DFB soll mit Qatar Airways verhandeln

Bunt und divers: So gab sich der DFB bei der Fußball-EM, um damit ein Zeichen für die Rechte von Angehörigen der LGBTQ-Community zu setzen. Doch wenn es ums Geschäft geht, scheinen für den DFB vor allem ganz reelle Werte zu zählen.
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BERLIN. Die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der staatlichen Fluglinie des Emirats Katar, Qatar Airways, sind auf scharfe Kritik gestoßen. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir schrieb auf Twitter, wenn der DFB bei der Wahl seiner Sponsoren einen nachhaltigen Weg gehen wolle, solle er die Gespräche mit Qatar Airways beenden.

Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Gyde Jensen (FDP), kritisierte in der Bild am Sonntag: „Der DFB muß sich der Außenwirkung solcher Verhandlungen deutlich bewußt werden. Auf dem grünen Rasen für Menschenrechte zu demonstrieren und dann Sponsorenverträge mit der staatlichen Airline eines Landes anzustreben, in dem die Menschenrechtslage äußerst fragil ist, paßt schwerlich zusammen“.

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hatte zuvor berichtet, daß der DFB mit der Fluglinie über eine Partnerschaft verhandelt. Das Emirat ist Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr, Qatar Airways zählt zu den wichtigsten Staatskonzernen des Landes. Der DFB äußerte sich bislang nicht zu dem Bericht, dementierte die Verhandlungen aber auch nicht.

Homosexualität wird in Katar bestraft

Ein Sponsorenabkommen mit Qatar Airways wäre nur schwer mit der jüngsten LGBTQ-Kampagne des DFB im sogenannten Pride-Month und bei der gerade zu Ende gegangenen Fußballeuropameisterschaft vereinbar. Homosexualität ist in Katar nicht akzeptiert und wird teilweise sogar mit Gefängnis bestraft.

Zudem gab es seit der WM-Vergabe, gegen die auch immer wieder Korruptionsvorwürfe laut werden, regelmäßig Kritik gegen das Emirat, wenn es um die dortige Wahrung der Menschenrechte ging. Arbeiter auf Baustellen des Landes – darunter auch Austragungsorte, sollen ausgebeutet werden. Laut Berichten starben in den vergangenen Jahren mehrere tausend von ihnen.

Eigentlich hatte der DFB laut SZ jahrelang eine Abmachung mit der Lufthansa. Die Spieler der Nationalmannschaft sowie der DFB-Troß wurden kostenlos von Lufthansa geflogen, womit die Fluglinie für sich werben konnte. Durch den Einbruch für Lufthansa durch Corona wurde diese Vereinbarung jedoch aufgelöst. Die Bild am Sonntag hingegen berichtet, das DFB-Präsidium habe sich bereits dafür entschieden, den bis 2022 laufenden Vertrag mit Lufthansa zu beenden. Grund sei, daß die Fluggesellschaft ihre Sponsorzahlungen stark kürzen will.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD), in dessen Ressort auch der Sport fällt, nannte es gegenüber der Welt „beschämend“, daß „ein angeblich gemeinnütziger Verein wie der DFB, der die Nationalmannschaft für Human Rights Position beziehen läßt, mit derart fragwürdigen Sponsoren verhandelt“. (krk)

Die deutsche Fußballnationalmannschaft bei einem WM-Qualifikationsspiel im März: Die Geste sollte ein Signal an Katar sein Foto: picture alliance/dpa/AFP-Pool | Tobias Schwarz
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