BERLIN. Die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus ist in Deutschland laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz „immer noch hoch“. Nach Angaben einer Sprecherin der Behörde halten sich derzeit 2.080 Personen in Deutschland auf, die ein islamistisch-terroristisches Potenzial haben, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der salafistischen Szene werden demnach 12.150 Islamisten zugerechnet. Das sind etwa 1.350 mehr als im Sommer 2018.
Auch nach der militärischen Niederlage des Islamischen Staats (IS) im Irak und Syrien seien Strukturen der Miliz im Untergrund aktiv, warnte der Verfassungsschutz. „Der Westen“ sei für den IS immer noch das zentrale Feindbild.
Nur noch vereinzelte Ausreisen
Das Amt habe Kenntnis von 1.060 Islamisten in Deutschland, die in den vergangenen Jahren „islamistisch motiviert“ in Richtung Syrien und Irak ausgereist waren.
Während sich einige hundert von ihnen in syrischen und irakischen Gefängnissen befänden, sei etwa ein Drittel der Ausgereisten inzwischen wieder zurückgekehrt. Etwas mehr als hundert davon hätten sich an Kämpfen beteiligt oder seien militärisch ausgebildet worden. Mit dem Niedergang des IS in Syrien und dem Irak verzeichne die Behörde nur noch vereinzelte Ausreisen von Islamisten aus Deutschland.
Erst im vergangenen Monat hatte die Bundesanwaltschaft in Nordrhein-Westfalen eine islamische Terrorzelle ausgehoben, die Anschläge in Deutschland geplant und vorbreietet haben soll. (krk)