STOLBERG. Nach einem Messerangriff in Stolberg am Sonntag haben die Sicherheitsbehörden ein islamistisches Motiv nicht ausgeschlossen. Der tatverdächtige 21jährige soll laut Bild-Zeitung Kontakte in die Islamisten-Szene haben. Bereits vor der Tat sei er vom Staatsschutz als Prüffall eingestuft worden und gelte nun als Gefährder.
Am frühen Sonntag morgen hatte er einen Autofahrer in der Stadt in Nordrhein-Westfalen angegriffen und mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Vor der Attacke soll er „Allahu Akbar“ gerufen haben. Am Abend verhaftete ein Mobiles Einsatzkommando den Verdächtigen und seinen Begleiter in der Nähe von Aachen. Bei dem Einsatz wurden die beiden Männer und ein Beamter verletzt.
Stolberger AfD-Plakat als Auslöser?
Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft geht unterdessen davon aus, daß die Attacke im Zusammenhang mit der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen vom vergangenen Wochenende stehen könnte. Der Vater des Opfers war auf einem Wahlplakat der AfD abgebildet, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Ein Sprecher der Stolberger AfD sagte der Bild-Zeitung, das Foto sei während des Straßenwahlkampfes entstanden. Es wurde später mit dem Text: „Wir für Stolberg! Auch Deutsch-Türken wollen Veränderung!“ als Plakat verwendet. Daraufhin habe es Drohungen gegen die abgebildeten Männer gegeben.
Derzeit halten sich in Deutschland 2.080 Personen auf, die laut Sicherheitsbehörden ein islamistisch-terroristisches Potential haben. Nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz seien zudem 1.060 Islamisten aus Deutschland in den vergangenen Jahren in die Kriegsgebiete Syrien und Irak gereist. Im August hatte ein Iraker auf einer Berliner Autobahn mit seinem Wagen mehrere Fahrzeuge attackiert. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Motiv aus. (ag)