BERLIN. Die Polizei Brandenburg hat Ermittlungen gegen einen syrischen YouTuber aus Luckenwalde eingeleitet, der ein Video veröffentlicht hat, in dem er eine Erschießung von Polizisten inszeniert. In den gestellten Szenen liefert sich der in Luckenwalde wohnende Syrer Fayez Kanfash eine Verfolgungsjagd mit vermeintlichen Sicherheitskräften, die er im Laufe des Videos überwältigt und tötet. Anschließend nimmt er ihnen Kleidung und Ausrüstung ab. „Wir haben ihn wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz angezeigt“, sagte ein Polizeisprecher der B.Z.
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Außerdem würden noch andere Straftatbestände geprüft, führte der Polizeisprecher aus. Damit könnte unter anderem ein Vorwurf des Sozialbetrugs gemeint sein. Kanfash hatte Ende November der Welt geschildert, von Hartz IV zu leben, aber durch seine Videos rund 1.000 Euro dazuzuverdienen. Angesichts seiner mehr als eine Million YouTube-Abonnenten könnte die Summe aber weit darüber liegen.
YouTuber empörte zuvor mit Macron-Auspeitsch-Video
Laut dem Polizeisprecher prüft der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften Potsdam und Cottbus derzeit zudem den Straftatbestand der Gewaltverherrlichung im Netz.
Der junge Mann hatte bereits Anfang November in Berlin-Neukölln für Empörung gesorgt. Bei den Protesten gegen die angeblich islamfeindliche Politik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (En Marche) führte er als Scheich verkleidet einen Mann mit Macron-Maske an einem Strick durch die Straßen und peitschte ihn mit einem Gürtel aus. Dabei beschimpfte er ihn auf arabisch als „Hund“ und „Ungeziefer“. Der 23 Jahre alte Syrer war 2016 als Flüchtling nach Deutschland gekommen. (zit)