DRESDEN. Linksextremisten haben sich zur Zerstörung von Kränzen auf einem Dresdner Friedhof bekannt, die dort zum Gedenken an die Opfer der Bombardierung vom Februar 1945 abgelegt worden waren. „Die Kranzniederlegung stellt in unseren Augen eine Verhöhnung aller Opfer der Shoah und des deutschen Angriffskrieges, als auch eine Verklärung der historischen Ereignisse dar“, kritisierte die Gruppe auf dem linkextremen Internetportal Indymedia. „Deutsche Täter sind keine Opfer – Dresdner Opfermythos und Gedenken abschaffen!“
Unterzeichnet war das Bekennerschreiben mit „Eure Putzfrauen“. Zudem veröffentlichten die mutmaßlichen Täter Fotos, auf denen zu sehen ist, wie sie einen Gedenkkranz vom Alten Annenfriedhof verbrennen. Andere Gestecke und Kränze warfen sie in den Müll. Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte dort am vergangenen Donnerstag einen Kranz niedergelegt. Erst in der vergangenen Woche hatten Unbekannte auf dem Friedhof ein Gefallenendenkmal mit der Parole „Keine Opfer, sondern Täter!“ beschmiert.
Steinmeier verurteilt Verhöhnung der Opfer
Linksextremisten hatten vergangenen Donnerstag am 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens für Empörung gesorgt, als sie eine Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof störten. Dabei skandierten sie unter anderem „Nie wieder Deutschland!“ und „Oma, Opa und Hans-Peter: Keine Opfer, sondern Täter!“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte solche Aktionen. In seiner Rede zum Gedenken an die Zerstörung der Stadt durch britische und amerikanische Bomber sagte er: „Wer das Leiden der Menschen, der Bombenopfer in dieser Stadt ignoriert oder bagatellisiert, wer die Bombardierung als ‘gerechte Strafe’ hinstellt oder Gesten der Trauer ins Lächerliche zieht, auch der wird der Geschichte nicht gerecht, auch der verhöhnt die Opfer.“ (krk)