HAMBURG. Der NDR hat Vorwürfe zurückgewiesen, die ARD habe bei ihrer Wahlsendung parteiisch über die ersten Ergebnisse in Hamburg berichtet. Am Wahlsonntag um 18 Uhr präsentierte WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn die erste Prognose. Als er die Zahlen für die AfD vorlas, demzufolge die Partei zunächst nicht den Einzug in die Bürgerschaft geschafft hatte, brach plötzlich im Hintergrund Jubel aus.
Kritiker ordneten diesen den ARD-Journalisten und -Mitarbeitern im Studio zu – auch weil auf Fotos keine Gäste, sondern lediglich Mitarbeiter an Computern und Kameraequipment zu sehen waren. „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk gleich Linksfunk!“, twitterte der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Pasemann. „Wie man darauf kommen kann? Mal kurz reinhören.“ Andere Nutzer lobten die vermeintliche Freude der ARD-Redakteure über den Mißerfolg der AfD. „Bester Teil der Prognose bei der ‘Tagesschau’ war der Jubel im Studio“, schrieb ein Twitternutzer.
#ÖRR = #Linksfunk!
Wie man darauf kommen kann?
Mal bitte kurz reinhören. #GenugGEZahlt@AfDimBundestag @AfD pic.twitter.com/FMT82SJEf4— Frank Pasemann, MdB 🇩🇪 (@Frank_Pasemann) February 24, 2020
NDR: Zuschauer vor Wahlstudio jubelten
Der für die „Tagesschau“ verantwortliche NDR betonte auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT, „in der Berichterstattung strikt auf Ausgewogenheit“ zu achten. „Der Jubel während der ARD-Prognose kam nicht aus dem ARD-Wahlstudio, sondern aus einem öffentlichen Bereich vor dem Wahlstudio. Dort waren zum Zeitpunkt der Prognose etwa 50-70 Zuschauer versammelt, Politiker, die auf ihren Auftritt in den Wahlsendungen warteten, Partei-Mitarbeiter sowie Fotografen, Journalisten, politische Beobachter.“
Die Wahlstudios von ARD und NDR hätten sich „nicht in abgeschlossenen, sondern provisorischen Räumen befunden“, die nach oben und zu einer Seite offen gewesen seien. Wie die Wahlstudios der anderen Sender waren sie in den Hamburger Messehallen aufgebaut. (gb)