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Auseinandersetzung um letzte Ruhestätte: Jodl-Grab beschäftigt Bayerischen Landtag

Auseinandersetzung um letzte Ruhestätte: Jodl-Grab beschäftigt Bayerischen Landtag

Auseinandersetzung um letzte Ruhestätte: Jodl-Grab beschäftigt Bayerischen Landtag

Alfred Jodl
Alfred Jodl
Das Grab von Alfred Jodl auf der Fraueninsel im Chiemsee Foto: (c) dpa
Auseinandersetzung um letzte Ruhestätte
 

Jodl-Grab beschäftigt Bayerischen Landtag

Die Auseinandersetzung um das Grab des Wehrmachtgenerals Alfred Jodl (1890-1946) beschäftigt den Innenausschuß des Bayerischen Landtags. In einer Petition fordert der Künstler Wolfgang Kastner die Einebnung des Grabes, das er als „Denkmal der Schande“ bezeichnet.
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MÜNCHEN. Die Auseinandersetzung um das Grab des Wehrmachtgenerals Alfred Jodl (1890-1946) beschäftigt den Innenausschuß des Bayerischen Landtags. Eine eingereichte Petition des Münchner Künstlers Wolfgang Kastner fordert die Einebnung des Grabes auf dem Friedhof der Fraueninsel im Chiemsee, berichtete die Abendzeitung.

Er begründet seine Forderung unter anderem damit, daß auf dem Friedhof Treffen zu Ehren Jodls stattgefunden hätten. Kastner beschmierte das Grab, das er als „Denkmal der Schande“ bezeichnete, in der Vergangenheit mit Farbe und brachte dort zeitweilig ein Schild mit der Aufschrift „Keine Ehre dem Kriegsverbrecher!“ an.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sprach sich auch für die Beseitigung der Grabstätte aus. „Es sollte damit kein Platz für Erinnerung geschaffen werden. Dieses Grab ist unsäglich.“

Beuth soll aus Berliner Stadtbild verschwinden

Das Familiengrab des Offiziers erinnert auch an seine beiden Ehefrauen, die dort beerdigt wurden. Jodl selbst war im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß zum Tode verurteilt worden. Nach seiner Hinrichtung wurde er verbrannt und seine Asche in einen Nebenarm der Isar verstreut.

Während des Zweiten Weltkriegs war Jodl Chef des Führungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht. Er arbeitete unter anderem den Plan für den Feldzug gegen die Sowjetunion aus.

Unterdessen ist in Berlin eine Diskussion über die Erinnerung an den preußischen Beamten Christian Peter Wilhelm Beuth (1781-1853) entbrannt. Nachdem die Beuth-Hochschule für Technik Ende Januar ihren Namen wegen antisemitischer Ansichten des Namensgebers abgelegt hatte, plant das Bezirksamt Pankow laut B. Z. die Umbenennung der Beuth-Straße im Ortsteil Niederschönhausen. Unklar ist, wie mit dem Grab des Ingenieurs verfahren werden soll. (ag)

Das Grab von Alfred Jodl auf der Fraueninsel im Chiemsee Foto: (c) dpa
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