DUISBURG. Ein Mob von rund 200 Personen hat am Dienstag im Duisburger Stadtteil Marxloh versucht, die Festnahme eines 18jährigen zu verhindern. Ein Teil der Personen habe einen „Clan-Bezug“ gehabt, teilte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa mit.
Der per Haftbefehl gesuchte junge Mann sei einer Streife aufgefallen. Nach kurzer Flucht verhafteten die Polizisten ihn in einem Hausflur. Mehrere Menschen behinderten demnach die Beamten dabei. Vor dem Haus sammelte sich derweil eine Menge von rund 200 Personen. Erst die herbeigerufene Verstärkung konnte den Auflauf zurückhalten. Wegen heftiger Gegenwehr nahm die Polizei zwei weitere Personen in Gewahrsam.
Zusammenrottungen seien Ausnahme
Zu ähnlichen Szenen war es bereits am Sonntag abend im Stadtteil Marxloh gekommen. Ein ebenfalls polizeilich gesuchter 18jähriger war von Streifenbeamten erkannt worden. Nach seiner Verhaftung bedrängten rund 30 Familienangehörige die Polizisten. Laut einem Polizeisprecher schrien sie die Beamten an und filmten sie. Durch weitere Sicherheitskräfte konnte die Situation unter Kontrolle gebracht werden.
Die 17 Jahre alte Schwester des jungen Mannes wurde ebenfalls verhaftet, nachdem sie die Polizisten angegriffen hatte. Ihr Bruder war wegen des Verdachts, an einem Angriff auf einen 44jährigen beteiligt gewesen zu sein, gesucht worden. Zwei Beamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt.
Bei dem Verhafteten handelt es sich um das Mitglied eines Libanesen-Clans, bestätigte ein Polizeisprecher der JUNGEN FREIHEIT. Daß es bei den beiden Einsätzen zu Zusammenrottungen von Familienangehörigen kam, sei eine absolute Ausnahme gewesen, betonte er. (ag)