BERLIN. Die Polizei Berlin verzeichnet im Schnitt täglich rund ein Dutzend Sexualdelikte. Vom ersten März bis inklusive siebten Juli dieses Jahres erfaßten die Beamten mehr als 1.600 Fälle unter anderem von sexueller Belästigung, Vergewaltigung, Verbreitung von Pornographie und Übergriffe, ergab eine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Marcel Luthe (FDP) an die Innensenatsverwaltung. Hinzu kamen 66 versuchte Taten.
Im Mittel registriert die Polizei in der Hauptstadt täglich fast zwei vollzogene oder versuchte Vergewaltigungen. In diesem Jahr waren es in diesem Zeitraum 234 vollzogene beziehungsweise 25 versuchte Fälle. Im Vergleich zu den drei Jahren davor blieben die Zahlen konstant oder gingen leicht zurück.
Schwere Vergewaltigung: Tatverdächtige mehrheitlich Ausländer
Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen betrug rund 40 Prozent. So waren etwa im März 37 Prozent der 243 Tatverdächtigen keine deutschen Staatsbürger. Bei Vergewaltigungen in besonders schweren Fall – wenn sie besonders erniedrigend oder gemeinschaftlich erfolgt sind – waren ausländische Tatverdächtige mit 54 Prozent sogar in der Mehrzahl.
Dies war mit 67 Prozent ebenfalls bei Erregung öffentlichen Ärgernisses sowie mit 57 Prozent bei sexuellen Beleidigungen der Fall. Der potenzielle Migrationshintergrund von deutschen Tatverdächtigen wurde nicht gesondert angegeben. (ls)