BERLIN. Das Junge-Alternative-Mitglied namens Gavin Singer, das sich laut Medienberichten daran beteiligt haben soll, im Zusammenhang mit der großen Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in das Reichstagsgebäude zu gelangen, hat seine Mitgliedschaft in der Jugendorganisation der AfD beendet. Ihm sei bewußt, daß sein Handeln Konsequenzen für die Junge Alternative habe und er nicht in deren Sinne gehandelt habe. Singer betonte, es sei ihm nicht darum gegangen, die Demokratie anzugreifen, wie es medial dargestellt wurde.
Die Junge Alternative Berlin spricht sich unterdessen deutlich gegen die „Ausschreitungen vor dem Reichstag“ aus. „Ewiggestrige und Spinner, die nichts mit den friedlichen Demonstranten zu tun hatten, und ihre fünf Minuten mediale Aufmerksamkeit durch Erklimmen der Reichstagsstufen suchten, verurteilen wir zutiefst.“
Beim "Sturm auf dem Reichstag" in #Berlin ganz vorne mit dabei:
Gavin Singer von der "Jungen Alternative" (JA) aus #Rathenow (#Brandenburg).#b2908info #be2908 #B2908 pic.twitter.com/0fi1AhG4Od— Presseservice_RN (@PresseserviceRN) August 29, 2020
Der Versuch einiger Demonstranten, in das Parlamentsgebäude zu gelangen, war auch aus der AfD kritisiert worden. Der AfD-Fraktionsvorsitzende von Rheinland-Pfalz sagte, die Bilder hätten ihn negativ berührt.
Da gebe ich Ihnen Recht. Dennoch haben mich die extrem vielen Reichsfahnen schon negativ berührt. Wir dienen der schwarz-rot-goldenen Fahne und damit stehen wir für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Wir sollten uns hier klar distanzieren.
— Uwe Junge, MdL (@Uwe_Junge_MdL) August 30, 2020
Eine Gruppe von Demonstranten, die auch Flaggen des untergegangenen deutschen Kaiserreichs mit sich trugen, wurden an der Tür von nur drei Polizisten am Eindringen in das Parlamentsgebäude gehindert. Politiker aller Parteien verurteilen dies.
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen erklärte: „Daß es nicht noch schlimmere Bilder vom Reichstag gab, verdanken wir drei Polizisten.“ Er kündigte an, diese Männer in das Parlament einladen zu wollen. „Sie sollten teilhaben an dem, was sie verteidigen,“ erklärte er auf Twitter. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch nannte die Demo ein „friedliches Volksfest“ mit Demonstranten von „links bis rechts“. Sie ergänzte: „Wir lassen uns das nicht kaputtmachen von den paar Vollidioten“, die der Besetzung des Reichstagsdachs von Greenpeace im Juli nacheifern wollten und wie diese auch versuchten, den Reichstag zu stürmen. (mp)