BERLIN. Die Zahl der freiwilligen Ausreisen von Asylbewerbern ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Nur 15.962 Personen machten von dem Bund-Länder-Angebot zur finanziellen Starthilfe im Heimatland Gebrauch, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Verweis auf eine Anfrage der Linksfraktion. 2017 lag diese Zahl noch bei 29.587 Migranten. 2016 waren es rund 55.000.
Gleichzeitig stagnierte die Zahl der Abschiebungen. 2018 wurden 23.617 abgelehnte Asylbewerber außer Landes gebracht. 2017 waren es 23.966. Hauptzielländer von Abschiebeflügen waren im vergangenen Jahr demnach Albanien, Serbien, der Kosovo und Georgien.
In 1.637 Fällen scheiterten Abschiebungen, weil sich die Betroffenen zur Wehr setzten. Besonders häufig wurden Nigerianer (188 Mal), Somalier (135 Mal) und Syrer (in 126 Fällen) gegen Vollzugsbeamte übergriffig und verhinderten so ihre Ausreise. Zum Jahresende 2018 lebten 235.957 ausreisepflichtige Ausländer auf dem Gebiet der Bundesrepublik. 180.124 von ihnen waren aus humanitären Gründen geduldet. (tb)