BERLIN. Der Berliner Grünen-Politiker Benedikt Lux hat den Rücktritt des Präsidenten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Berlin, Kai Wegner, gefordert. „Jeder Lebensretter schämt sich für die Aussagen von Herrn Wegner. Er ist als Präsident der DLRG Berlin so nicht mehr tragbar“, sagte das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses dem Tagesspiegel.
Wegner hatte am Mittwoch in einem Beitrag auf dem Karriereportal Xing die Flüchtlingsorganisationen scharf kritisiert, die im Mittelmeer Migranten aus Seenot retten. „Wer Menschen aus echter oder inszenierter Seenot aufnimmt, um sie nach Europa zu transferieren, macht sich moralisch mitschuldig am Tode unzähliger Menschen, die erst aufgrund der Taxidienste der sogenannten Seenotretter dazu ermutigt werden, die Einwanderung über das Mittelmeer zu versuchen.“ Die europäische Einwanderungspolitik dürfe nicht kriminellen Menschenschmugglern und den Taxidiensten sogenannter Seenotretter überlassen werden, betonte der CDU-Bundestagsabgeordnete.
Kühnert wirft Wegner „AfD-Vokabular“ vor
Die Rücktrittsforderung von Lux wies Wegner zurück. Es sei fraglich, ob Lux seinen Text gelesen habe. Denn es gehe ihm darum, daß Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken. Er erneuerte gegenüber dem Tagesspiegel seine Forderung nach einem geregelten Einwanderungsverfahren.
Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert (SPD) warf Wegner auf Twitter vor, „AfD-Vokabular“ zu benutzen. Der Berliner DLRG-Präsident nannte den Vorwurf „brandgefährlich und falsch“. Auf diese Weise relativiere man eine AfD mit Björn Höcke, warnte Wegner.
In der Vergangenheit hatte bereits der Theologe Richard Schröder das Vorgehen der Flüchtlingsorganisationen im Mittelmeer kritisiert. Sie lieferten de facto die „Dienstleistungen“ der Schlepper. (ag)