DRESDEN. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich erleichtert darüber gezeigt, daß der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen keinen Wahlkampf mehr für die CDU in Sachsen macht. „Maaßen hat genügend Ärger gemacht“, sagte Kretschmer laut der Nachrichtenagentur dpa in Dresden. „Dieser Mann und sein undifferenziertes Gerede haben die Debatte über die rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz unnötig verlängert.“ Maaßen habe keine Bedeutung.
Maaßen hatte am Sonntag abend angekündigt, sich aus dem Wahlkampf in Sachsen zurückzuziehen. Er wollte der CDU helfen, aber wenn dies nicht gewünscht sei, ziehe er sich schweren Herzens zurück, schrieb Maaßen auf Twitter. Anlaß war die öffentlich geäußerte Kritik Kretschmers an Maaßen.
Am Sonntag erneuerte dann auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Kritik an Maaßen. Dieser stelle für die eigene politische Position in der CDU einen Absolutheitsanspruch, sagte sie dem Deutschlandfunk. CDU-Mitglieder, die seine Position nicht teilten, betrachte Maaßen dagegen als politische Gegner. Eine solche Haltung sei der CDU nicht angemessen. Kramp-Karrenbauer beklagte zudem, daß Maaßen seinerzeit seine Zweifel an Videoaufnahmen aus Chemnitz nicht über den Dienstweg, sondern über die Öffentlichkeit geäußert habe. „Die Konsequenz hätte eigentlich die Entlassung sein müssen.“ (krk)