BERLIN. Fast 30.000 ausgereiste Asylbewerber sind wieder in Deutschland. Bis zum 30. September kehrten 28.224 Asylbewerber, die seit 2012 eingereist waren und später abgeschoben wurden oder das Land freiwillig verlassen haben, wieder zurück, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Martin Sichert hervorgeht, die der Welt vorliegt.
Inzwischen haben all diese Personen einen neuen Asylantrag gestellt. „Differenzierte belastbare Angaben“ zum Grund der Ausreise ließen sich nicht ermitteln, teilte die Bundesregierung mit. Deswegen bleibe auch unklar, ob die Rückkehrer nach Ablehnung ihres Erstantrags abgeschoben wurden oder mit beziehungsweise ohne finanzielle Förderung das Land wieder verließen.
Jede zweite Abschiebung scheitert
Bei der hierbei erfaßten Gruppe handelt es sich ausschließlich um Asylbewerber. Personen, die mit einem Arbeits- oder Familienvisum einreisten, sind in der Statistik nicht miteingeschlossen.
Auch Asylbewerber mit dem Vermerk „Fortzug nach unbekannt“ befinden sich nicht darunter. Dabei handelt es sich um solche Antragssteller, die während oder nach ihrem Asylverfahren den Behördenkontakt abbrechen, etwa um innerhalb Deutschlands unterzutauchen oder in ein anderes Land weiterzureisen. Laut Bundesinnenministerium scheiterte zudem zwischen 2015 und Ende 2018 rund die Hälfte aller Abschiebungen. (tb)