BERLIN. Nach den Wahlen in Sachsen und Brandenburg hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) seiner Partei geraten, sich deutlich von der AfD abzugrenzen. „Die Ergebnisse müssen uns heute wirklich wachrütteln“, sagte Laschet im ZDF. „Abhilfe kann man nur schaffen mit klarer Kante.“
Der Kurs von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, eine Koalition mit der AfD von vornherein auszuschließen, sei daher auch richtig gewesen, lobte Laschet. Die „klare, knallharte Abgrenzung gegen die AfD“ habe Kretschmer die Stimmen vieler unterschiedlicher Wähler beschert. Bei der Bundestagwahl 2017 und der Europawahl im Mai sei die AfD in Sachsen noch stärkste Partei gewesen: Diese sei Dank Kretschmers Kurs diesmal nicht mehr so.
Kramp-Karrenbauer setzt auf Abgrenzung
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach angesichts der Wahlergebnisse in Brandenburg und Sachsen von einem Alarmsignal. „Es gelingt uns nicht, einen Teil der Menschen gerade in den neuen Bundesländern an uns zu binden. Die Ansprache ist offenkundig nicht perfekt“, sagte Günther der Welt. Es gebe zweifelslos eine tiefe Enttäuschung in der Bevölkerung.
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer räumte unterdessen Fehler im Wahlkampf ein. „Wir sind ja seit der Bundestagswahl in bewegten Zeiten, auch als CDU. Wir stehen in einem Erneuerungskurs. Und wir haben gewusst, daß dieses Wahljahr kein einfaches wird“, sagte sie am Montag im ARD-Morgenmagazin. Die CDU habe manche Hürde in den vergangenen Monaten „nicht so elegant“ genommen – „auch ich persönlich“, gestand Kramp-Karrenbauer.
Gleichzeitig bekräftigte die CDU-Chefin, daß es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde. Auf die Frage, ob die CDU den Willen eines Viertels der Wähler ignorieren könne, antwortete die Parteivorsitzende: „Ja, wir können.“ (krk)