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Unvereinbarkeitsbeschluß: Verdi Mittelfranken erklärt AfD-Mitglieder für unerwünscht

Unvereinbarkeitsbeschluß: Verdi Mittelfranken erklärt AfD-Mitglieder für unerwünscht

Unvereinbarkeitsbeschluß: Verdi Mittelfranken erklärt AfD-Mitglieder für unerwünscht

Verdi
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Gerecht geht anders: Verdi-Absperrungsband Foto: picture alliance/dßa
Unvereinbarkeitsbeschluß
 

Verdi Mittelfranken erklärt AfD-Mitglieder für unerwünscht

Angehörige der AfD können in Mittelfranken künftig nicht mehr Mitglied der Gewerkschaft Verdi werden. Einen entsprechenden Unvereinbarkeitsbeschluß trafen nun die Delegierten. Es ist nicht die erste Kampfansage von Verdi an die bei Gewerkschaftern beliebte Partei.
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NÜRNBERG. Der Bezirksverband Mittelfranken der Gewerkschaft Verdi hat einen Unvereinbarkeitsbeschluß mit der Mitgliedschaft in der AfD gefaßt. Angehörige der AfD können künftig nicht mehr Mitglied von Verdi werden, beschlossen die Gewerkschaftsdelegierten einstimmig auf ihrer Bezirksversammlung am vergangenen Wochenende.

„Natürlich müssen wir uns vorrangig inhaltlich mit der Programmatik der AfD auseinandersetzen“, sagte der Bezirksgeschäftsführer von Verdi Mittelfranken, Jürgen Göppner. „Mit Blick auf unsere satzungsrechtlichen Ziele, auf unsere Grundsatzerklärung und die darin enthaltenen Werte, müssen wir aber ein klares organisationspolitisches Signal setzen.“

Nicht die erste Kampfansage

Schon allein die Werte der Gewerkschaft wie die Achtung der Menschenwürde, Solidarität, Freiheit und Gleichberechtigung schlössen eine Mitgliedschaft in der AfD aus, erläuterte Göppner laut einem Bericht von nordbayern.de. Man werde künftig beim Eintritt von Neumitgliedern zwar nicht die politische Orientierung abfragen, versicherte der örtliche Verdi-Chef. Allerdings werde die Gewerkschaft sehr genau zwischen Funktionären, Mandatsträgern und einfachen Wählern der Partei unterscheiden.

Verdi hat der AfD schon seit längerem den Kampf angesagt. So gab beispielsweise der Verdi-Bezirk Süd-Ost-Niedersachen eine „Handlungshilfe für den Umgang mit Rechtspopulisten in Betrieben und Verwaltung“ heraus, in der er seine Mitglieder dazu aufrief, Kollegen, Mitarbeiter und Auszubildende auf rechte Gedanken oder eine Nähe zur AfD zu bespitzeln. Als sich nach einem Bericht der JUNGEN FREIHEIT Empörung über die Handreichung regte, distanzierte sich die Gewerkschaft allerdings davon.

Dennoch beteiligt sich Verdi regelmäßig an Protesten gegen die AfD. So unterstützt Verdi-Chef Frank Bsirske beispielsweise das Anti-AfD-Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“, das auch von linksextremen, gewaltbereiten Kräften getragen wird.

Hohe Stimmergebnisse für AfD bei Gewerkschaftern

Und als sich die AfD 2017 zu ihrem Bundesparteitag traf, bot der dortige Verdi-Verband den Gegendemonstranten seine Räumlichkeiten zur Koordinierung an.

Den Kampf gegen die AfD durch die Gewerkschaftsführung scheinen viele Mitglieder hingegen nicht zu teilen. So stimmten nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung bei der bayerischen Landtagswahl 14,5 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für die AfD. Damit lag die Partei bei Gewerkschaftern über ihrem Landesdurchschnitt von 10,2 Prozent.

Dieser Trend hatte sich schon bei der Bundestagswahl abgezeichnet. Damals wählten Gewerkschaftsmitglieder zu 15 Prozent die AfD. Sie lag damit nach SPD und Union auf Platz 3 noch vor der Linkspartei und erreichte auch hier ein überdurchschnittliches Ergebnis (Bundestagswahlergebnis: 12,6 Prozent). (krk)

Gerecht geht anders: Verdi-Absperrungsband Foto: picture alliance/dßa
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