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Offener Brief: Tschetschenen erheben Vorwürfe gegen Cottbusser Polizei

Offener Brief: Tschetschenen erheben Vorwürfe gegen Cottbusser Polizei

Offener Brief: Tschetschenen erheben Vorwürfe gegen Cottbusser Polizei

Cottbus
Cottbus
Polizisten durchsuchen die Asylunterkunft in Cottbus am 13. Juni Foto: picture alliance/Michael Helbig/dpa-Zentralbild/dpa
Offener Brief
 

Tschetschenen erheben Vorwürfe gegen Cottbusser Polizei

Tschetschenische Familien haben in einem offenen Brief schwere Vorwürfe gegen die Cottbusser Polizei erhoben. Die Sicherheitskräfte sollen die Tschetschenen bei einem Großeinsatz in einer Asylunterkunft rassistisch und menschenunwürdig behandelt haben.
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COTTBUS. Tschetschenische Familien haben in einem offenen Brief schwere Vorwürfe gegen die Cottbusser Polizei erhoben. Bei einem Einsatz in einer Asylunterkunft Mitte Juni seien sie menschenunwürdig behandelt worden. Anlaß für den Großeinsatz der Polizei war eine Massenschlägerei zwischen Tschetschenen und Afghanen.

Insgesamt 25 tschetschenische Familien unterzeichneten das Schreiben an Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) und den Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Holger Kelch (CDU). Eine Kopie ging auch an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD).

„Rassistische“ Grundstimmung müsse enden

In dem offenen Brief fordern die Unterzeichner „Aufklärung über die Ungerechtigkeit, die wir erlebt haben“, zitiert der rbb aus dem Schreiben. Zudem müsse die „rassistische“ Grundstimmung gegenüber Tschetschenen in Brandenburg enden, heißt es weiter. Außerdem bemängeln die Tschetschenen die Unterbringung. Man wolle eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen statt in Heimen.

Konkrete Vorwürfe richten sich gegen die Polizei, die in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Tschetschenen und Afghanen beenden mußte. Die tatverdächtigen Tschetschenen seien unter unmenschlichen Bedingungen auf dem Polizeirevier festgehalten worden. So hätten sie nur in Unterhosen bekleidet in einer Zelle warten müssen. Zur Toilette habe die Polizei sie nur barfuß gehen lassen. Zudem seien die Familien der Männer nicht informiert worden, wie lange diese in Gewahrsam bleiben würden.

Kritik an Razzia

Auch die Razzia in der Unterkunft für Flüchtlinge kritisieren die tschetschenischen Familien. Schultaschen von Kindern seien durchsucht worden, diese hätten mitansehen müssen, wie ihre Mütter von der Polizei mit Waffen bedroht worden seien. Das habe zu weiteren Traumatisierungen geführt: „Eine kleine Tochter reagiert seit den Polizeieinsätzen jedes Mal panisch, wenn ein Polizeiauto vorbeifährt und fragt, ob sie jetzt abgeholt wird.“

Zu der Auseinandersetzung im Juni in der Asylunterkunft mußte die Polizei mit einem Großaufgebot anrücken. 26 Personen wurden damals festgenommen.

Das Brandenburger Innenministerium hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. (ag)

Polizisten durchsuchen die Asylunterkunft in Cottbus am 13. Juni Foto: picture alliance/Michael Helbig/dpa-Zentralbild/dpa
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