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Thüringens Ministerpräsident: Ramelow macht AfD für wachsenden Antisemitismus mitverantwortlich

Thüringens Ministerpräsident: Ramelow macht AfD für wachsenden Antisemitismus mitverantwortlich

Thüringens Ministerpräsident: Ramelow macht AfD für wachsenden Antisemitismus mitverantwortlich

Bodo Ramelow
Bodo Ramelow
Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) Foto: dpa
Thüringens Ministerpräsident
 

Ramelow macht AfD für wachsenden Antisemitismus mitverantwortlich

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat der AfD eine Mitschuld am steigenden Antisemitismus in Deutschland gegeben. Die AfD trage mit dazu bei, daß Judenfeindlichkeit „in der Mitte der Gesellschaft wieder sagbar, wieder hoffähig“ werde.
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ERUFRT. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat der AfD eine Mitschuld am steigenden Antisemitismus in Deutschland gegeben. Die AfD trage mit dazu bei, daß Judenfeindlichkeit „in der Mitte der Gesellschaft wieder sagbar, wieder hoffähig“ werde, kritisierte Ramelow im MDR. Die Partei versuche, daß „die Alltagstauglichkeit von all dem Unsagbaren aus den Verbrechen der NS-Ära wieder zu einer Normalität hergeführt“ werde. Gegen diese Form der Normalität müsse man sich stellen.

Zuvor hatte sich der thüringische AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner mit dem Leiter der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Volkhard Knigge, getroffen. Dieser warf Brandner nach dem Gespräch vor, er bagatellisiere antisemitische Äußerungen einzelner AfD-Politiker.

Ramelow hielt Brandner zudem vor, sich den 8. August 2018 gezielt für seinen Besuch ausgesucht zu haben. Damit habe er die „geheimen Zeichen der Nazis“, die „Chiffren 88 oder 18“, bedient.

Für das Erstarken des Antisemitismus seien laut Ramelow jedoch nicht nur die AfD und Einwanderer aus islamisch geprägten Ländern verantwortlich. Das Problem sei eine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ und „Haß auf andere“. Damit müsse man sich auseinandersetzen.

Deutsche nicht entlasten

Wenn man den Antisemitismus lediglich jungen Moslems „in die Schuhe“ schiebe, würde man die Deutschen zu unrecht entlasten. „Weil ich erlebe ganz normale Ressentiments, antisemitische Chiffren, wieder ganz normal in der Nachbarschaft. Und das sind keine jungen Muslime, das sind Nachbarn, Menschen von denen ich es nicht erwartet habe.“

Daher sei es wichtig, „die Berührung mit dem Fremden und den Fremden alltagstauglich“ hinzubekommen, mahnte der Linken-Politiker. Thüringen setze deshalb in der Flüchtlings- und Integrationsfrage stark auf Betriebe, Wirtschaft, Arbeit, Ausbildung.

Er wünsche sich zudem eine entspanntere Diskussion über das Thema „Einwanderungsland“. „Damit klar wird, jeder Mensch kommt als Mensch und bringt ein Stück seiner Kultur mit. Damit wir unsere Kultur zeigen können, müssen wir auch einen kulturellen Dialog wollen und öffnen. Wir müssen neugierig sein, damit wir die anderen auch neugierig auf uns machen“, forderte Ramelow. (krk)

Thüringens Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) Foto: dpa
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