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Auslandsrundfunk: „Haßbotschaften“: Deutsche Welle schaltet Kommentarfunktion ab

Auslandsrundfunk: „Haßbotschaften“: Deutsche Welle schaltet Kommentarfunktion ab

Auslandsrundfunk: „Haßbotschaften“: Deutsche Welle schaltet Kommentarfunktion ab

Ines Pohl
Ines Pohl
Ines Pohl: „Diese Entscheidung ist uns schwer gefallen“ Foto: DW/P. Böll
Auslandsrundfunk
 

„Haßbotschaften“: Deutsche Welle schaltet Kommentarfunktion ab

Der staatliche Auslandsrundfunk Deutsche Welle (DW) hat die Kommentarfunktion unter seinen redaktionellen Meinungsbeiträgen abgeschaltet. „Diese Entscheidung ist uns schwer gefallen“, teilte Chefredakteurin Ines Pohl mit. In jüngster Zeit hätten die meisten Beiträge ein solches Niveau erreicht, „daß sie mit einem konstruktiven Meinungsaustausch nichts mehr zu tun haben“.
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BERLIN. Der staatliche Auslandsrundfunk Deutsche Welle (DW) hat die Kommentarfunktion unter seinen redaktionellen Meinungsbeiträgen abgeschaltet. „Diese Entscheidung ist uns schwer gefallen. Denn gerade wir, die Deutsche Welle, kämpfen ja für einen offenen, kritischen Austausch von unterschiedlichen Argumenten, für die weltweite Pressefreiheit“, teilte Chefredakteurin Ines Pohl am Donnerstag mit.

In jüngster Zeit hätten die meisten Beiträge ein solches Niveau erreicht, „daß sie mit einem konstruktiven Meinungsaustausch nichts mehr zu tun haben“. Statt dessen sei der Diskurs von „persönlichen Beschimpfungen, Beleidigungen und rassistischen Äußerungen“ geprägt worden.

„Nervenkostüm der Redakteure erheblich strapaziert“

Die Betreuung der Leserkommentare habe viel Zeit in Anspruch genommen und „das Nervenkostüm der hierfür verantwortlichen Redakteurinnen und Redakteure erheblich strapaziert“, begründete die frühere Chefredakteurin der taz die Entscheidung. „Und es war ein ungleiches Spiel, denn es waren immer dieselben Nutzer, die unter dem Deckmantel eines Alias-Namens unsere Kommentarfunktion für die Absonderung von Haßbotschaften nutzten.“

Leser, die ihre Meinungen zu Artikeln abgeben möchten, sollen dies auf Facebook oder über die eingebundene Feedback-Funktion tun, empfahl die 51jährige, die seit März 2017 DW-Chefredakteurin ist. (ls)

Ines Pohl: „Diese Entscheidung ist uns schwer gefallen“ Foto: DW/P. Böll
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