AMMAN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat gemahnt, Deutschland müsse auch in Zeiten der Asylkrise ein offenes Land bleiben. Während einer Diskussion mit Studenten in der Deutsch-Jordanischen Universität in Amman, sprach Merkel von einer „großen Herausforderung“, die die Flüchtlinge für Deutschland darstellten.
Dabei gelte es zu beachten, daß auch „unsere eigene Bevölkerung Wünsche und Sorgen“ habe, betonte die Kanzlerin laut der Nachrichtenagenturen Reuters und dpa. Merkel räumte ein, man müsse die Zuwanderung steuern und ordnen.
Deutschland im „großen und ganzen“ sicher
Im „großen und ganzen“ sei Deutschland ein sicheres Land. Das antwortete Merkel auf die Frage einer Studentin, ob diese angesichts der Erfolge der AfD Angst haben müsse, nach Deutschland zu kommen. Im Hinblick auf die Frage nach der Sicherheit bedauerte Merkel, daß es Ereignisse wie den Mord an der 14jährigen Susanna durch einen abgelehnten Asylbewerber gebe.
Die Bundeskanzlerin begründete das Engagement Deutschlands in Jordanien auch damit, daß jordanische Fachkräfte nach Deutschland kommen könnten. „Wir tun das nicht vordergründig für Deutschland – auch wenn schon der eine oder andere von Ihnen vielleicht später bei uns arbeiten wird.“
Zusätzlicher Kredit für Jordanien
Deutschland unterstützt das arabische Land, das 700.000 Syrien-Flüchtlinge aufgenommen hat, unter anderem finanziell. Merkel sagte bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdulah II. einen zusätzlichen Kredit in Höhe von 100 Millionen US-Dollar für Reformbemühungen zu. (ag)