HAMBACH. Die Räumung der Protestcamps im Hambacher Forst ist nach einem Todesfall gestoppt worden. Am Mittwoch nachmittag war ein Mann von einer Verbindungsbrücke zwischen zwei Baumhäusern gestürzt und kurz darauf verstorben, teilte die Polizei Aachen mit. Am Donnerstag sollen Beamte die Gefahrenstelle absichern.
Laut Polizei waren zur Zeit des Unglücks keine Beamten in der Nähe. Dem widersprachen einige Waldbesetzer. Über Twitter teilten sie mit, der Blogger habe eine Festnahme gefilmt und sei dabei aus rund 20 Metern Höhe gefallen.
1/4 15:45 Ein Freund, der uns seit längerer Zeit im Wald journalistisch begleitet, ist von einer über 20 m hohen Hängebrücke in Beechtown gefallen. Zu dem Zeitpunkt wurde von Polizei und RWE versucht das Baumhausdorf zu räumen. Das SEK war gerade dabei einen Aktivisten ..
— Hambacher Forst (@HambiBleibt) 19. September 2018
Reul hofft, Besetzer verlassen nun freiwillig die Baumhäuser
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herber Reul (CDU) sagte dem WDR, nun stünde die Trauerarbeit im Mittelpunkt. „Die höchste Aufmerksamkeit gehört den Angehörigen.“
Wann die Räumung fortgesetzt werden solle, dazu wollte sich Reul nicht äußern. Der CDU-Politiker äußerte jedoch die Hoffnung, daß die militanten Braunkohle-Gegner den Todesfall zum Anlaß nähmen, die noch besetzten Baumhäuser freiwillig zu verlassen. „Wenn die nicht rausgehen, ist das nächste Problem da.“ (ag)