WUPPERTAL. Die Festnahme des Wuppertaler Jobcenter-Chefs, Thorsten Lenz, hat politisch für Furore gesorgt. Lenz war am Samstag bei einer Demonstration gegen die Partei Die Rechte vorläufig festgenommen worden.
Ein Video zeigt die Überwältigung des Vorsitzenden durch die Polizei. Lenz wird darin von mehren Polizisten niedergerungen, zu Boden gedrückt und festgesetzt. Veröffentlicht hatte den Clip der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordneter Andreas Bialas (SPD). Er kritisierte das Vorgehen der Polizei mit dem Kommentar „Ist das die neue Robustheit?“ auf Facebook.
„Du stellst die eingesetzten Polizisten offen an den Pranger“
Die FDP nahm dagegen die Polizei in Schutz und bezeichnete die Aussagen Bialas als Hetze. „Du hetzt offen gegen die nordrhein-westfälische Polizei im Netz!“, kommentierte der FDP-Fraktionschef im Landtag, Marc Lürbke.
Hier wird gerade der Chef des Jobcenter Wuppertal am Rande einer Demo gegen Nazis festgenommen.Ist das die neue Robustheit? Alles rund um die Demo wird Thema im Innenausschuss des Landtages NRW.
Gepostet von Andreas Bialas am Samstag, 16. Juni 2018
Er sei fassungslos über die Verbreitung eines solchen Videos mit einem solch tendenziösen Kommentar. Was vorher passiert war, gehe aus dem Video nicht hervor. „Das scheint ja auch gar nicht von dir gewollt.“
Lenz beteiligte sich an einer Sitzblockade
Bialas stelle die sich im Einsatz befindlichen Polizisten „öffentlich an den Pranger“. Hetze gegen die Polizei als Abgeordneter und ehemaliger Polizist sei „unterste Schublade“. Im Landtag stünden dem SPD-Mann andere Möglichkeiten offen, vermeintliches Fehlverhalten zu thematisieren, mahnte der Liberale.
Laut dem Einsatzbericht der Polizei wurden Teilnehmer der Gegenveranstaltung in Gewahrsam genommen, um weitere Straftaten zu verhindern. Darunter war auch der Chef des Jobcenter, Thorsten Lenz. Dieser hätte sich geweigert, eine Sitzblockade aufzugeben, sagte eine Polizeisprecherin dem Westen. (mp)