BERLIN. Lehrer, Verwaltungsbeamte und Polizisten brauchen mehr politische Bildung. Das forderte der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, im ZDF Morgenmagazin. Es sei wichtig, daß dies nicht unter einem Neutralitätsgebot reduziert werde, betonte er. Daher sollten in Schulen verstärkt politische Inhalte vermittelt werden. Das bedeute zugleich eine Änderung der Lehrerausbildung.
Jeder angehende Lehrer sollte daher in seinem Studium einen Leistungsnachweis über politische Bildung erbringen. Denn dies sei „keine Randveranstaltung“, die man nicht Ernst nehmen müsse. Im Mittelpunkt müßten dabei die Werte des Grundgesetzes stehen.
Krüger erinnerte daran, daß es in Bildungspolitik der Bundesrepublik nie nur um eine Konzentration auf eine „ungeregelte Neutralität“ gegangen sei. Rassismus sei zudem von dem Neutralitätsgebot ausgenommen. Im Kampf dagegen sollten die Schulleitungen die Pädadogen unterstützen.
Zu wenig politische Bildung begünstige AfD-Erfolge
Angesichts der Erfolge von AfD und Pegida in Sachsen hätten sich Lehrer im Osten Deutschlands in der Vergangenheit zu wenig um die Vermittlung politischer Bildungsinhalte gekümmert. Das sei ein „kapitaler Fehler“ gewesen.
In diesem Zusammenhang wirkten Erfahrungen aus der DDR nach. Damals habe man sich von politischen Fragen abgegrenzt, was unter Umständen auch eine „Überlebensfrage“ gewesen sei. (ag)