BERLIN. Die AfD hat erstmals in einer bundesweiten Umfrage die SPD überholt. In einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild-Zeitung kam die Partei auf 16 Prozent und gewann damit einen Punkt gegenüber der Vorwoche. Die Sozialdemokraten verloren einen Punkt und erzielten 15,5 Prozent – der schlechteste Wert für die Partei seitdem die Umfrage erhoben wird.
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl • INSA/BILD: CDU/CSU 32 % | AfD 16 % | SPD 15,5 % | GRÜNE 13 % | DIE LINKE 11 % | FDP 9 % | Sonstige 3,5 %
➤ Übersicht: https://t.co/Mniu5kTT1u
➤ Verlauf: https://t.co/PYwYZP6Cmk pic.twitter.com/rYn6ybkuz2— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) 19. Februar 2018
CDU und CSU verbesserten sich in der Wählergunst und erreichten 32 Prozent. „Die Union ist derzeit die einzige Volkspartei. Die Erneuerungszusage scheint zu wirken“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert. Union und SPD würden demnach im Bundestag mit zusammen 47,5 Prozent nicht mehr über eine parlamentarische Mehrheit verfügen. Die Grünen hielten ihr Ergebnis von 13 Prozent aus der Vorwoche. Die FDP verlor 1,5 Punkte und rutschte auf neun Prozent ab. Die Linke gab einen halben Punkt ab und bekäme bei einer Wahl am Sonntag elf Prozent der Wählerstimmen.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen appellierte an die SPD-Mitglieder, sich von den aktuellen Umfragen nicht beeinflussen zu lassen. Die Befragungsergebnisse dürften für die GroKo-Entscheidung keine Rolle spielen. „Fakt ist nun mal: Scheitert Schwarz-Rot, kommt es zu Neuwahlen. Dazu sind wir dann auch bereit“, sagte sie der Huffington Post. „Aber es macht keinen Sinn, sich in irgendeiner Form verrückt zu machen.“
Für die Erhebung hatte Insa von Freitag bis Montag 2.040 Bürger befragt. Die jüngsten Schlagzeilen rund um den Politischen Aschermittwoch der AfD in Sachsen sind also berücksichtigt. (ha)