BERLIN. Die bildungspolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion, Maja Lasic, hat den Lehrplan des türkischen Konsulatsunterrichts scharf kritisiert. „Die im Lehrplan enthaltenen Inhalte sind mehr als besorgniserregend und für uns nicht hinnehmbar“, sagte Lasic am Donnerstag dem Tagesspiegel.
Daher sei es „wichtig und richtig“, Nachbesserungen einzufordern. Allerdings sei die Abgeordnete skeptisch, ob diese Nachbesserungen „Früchte tragen werden angesichts der aktuellen Entwicklungen der Lehrpläne in der Türkei selbst“.
Zuvor hatte bereits der Staatssekretär für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Mark Rackles (SPD), im Bildungsausschuß des Abgeordnetenhauses den Lehrplan als „deutlich religiös und deutlich nationalistisch“ beschrieben.
Nationalistisch und tief religiös
Der türkische Lehrplan, nach dem in Berlin rund 3.000 und deutschlandweit mehr als 30.000 Kinder unterrichtet werden, stellt dem Bericht zufolge die Liebe zur Türkei und den Glauben an Allah als feste Zielvorgabe in den Mittelpunkt.
Weite Passagen bezögen sich auf die religiöse Erziehung und die „Reinheit im Islam“. Damit halte sich die Türkei nicht an bilaterale Abmachungen, wonach sich der Unterricht auf Heimatkunde und den Erwerb der Muttersprache beschränken soll. (ha)