BRÜSSEL. Viele Bunt-, Filz- und Wachsmalstifte, Wasserfarben und Malkreiden sollen künftig in der EU nicht mehr verkauft werden dürfen. Die Europäische Union hat die Grenzwerte für Blei in Spielwaren verschärft, wovon vor allem Malfarben betroffen sind, berichtet die Bild.
Die meisten Farben für Kinder enthalten den Füllstoff Kaolin und das Weißpigmet Titandioxid. Dabei handelt es sich um aus Erdrinde natürlich gewonnene Materialien, die geringe Spuren von Blei enthalten. Diese lassen sich aber chemisch nicht entfernen.
Grenzwert entspricht 18 verspeisten Stiften pro Jahr
Nach der neuen Verordnung dürfen Buntstifte nur noch zwei Milligramm Blei pro Kilogramm Spielmaterial enthalten statt bisher 13,5 Milligramm und Wasserfarben nur noch 0,5 statt 3,4 Milligramm. Der Blei-Grenzwert resultiert aus der Annahme, ein Kind würde täglich 100 Milligramm des Spielzeugmaterials aufnehmen. Im Jahresschnitt wären dies zirka 18 Stifte.
Vor allem helle Farben sind von dem Verbot betroffen, da sie viel Weißpigment enthalten. Allerdings darf auch ein gesamtes Set an Stiften, Kreiden oder Wasserfarben nicht verkauft werden, wenn nur eine Farbe in der Packung den Grenzwert übersteigt. Der EU-Abgeordnete Markus Ferber (CSU) kritisierte das Verbot: „Es wäre besser, die großen Probleme anzupacken, statt Kinder in ihrer Kreativität einzuschränken.“ (mv)