NÜRNBERG. Die Bundesagentur für Arbeit hat eine enge Zusammenarbeit mit dem Kosovo vereinbart, um Fachkräfte nach Deutschland zu holen. „Wir wollen mit dieser Vereinbarung unsere institutionelle Zusammenarbeit stärken und in der Beschäftigungsförderung Impulse setzen“, sagte die Geschäftsführerin für Internationale Zusammenarbeit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Agentur, Kea Decker.
Unter anderem stehen ein regelmäßiger Austausch zum aktuellen Arbeitsmarktbedarf in beiden Ländern sowie Beratungsdienstleistungen vor Ort auf dem Programm. „Viele Bewerberinnen und Bewerber im Kosovo sind an einer Tätigkeit in Deutschland interessiert, die legalen Zugangswege sind jedoch in den meisten Fällen nicht bekannt“, verdeutlichte der Minister für Arbeit und Soziales der Republik Kosovo, Arban Abrashi.
Arbeitserlaubnis außerhalb der Positivliste
Hintergrund ist eine Änderung in der Beschäftigungsverordnung zum Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz, die seit Oktober 2015 gilt. Staatsbürger aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien können demnach eine Arbeitserlaubnis auch außerhalb von Mangelberufen der sogenannten Positivliste erhalten. Allerdings dürfen Interessenten mindestens zwei Jahre lang keine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen haben.
Die Arbeitsagentur erhofft sich mit der Kooperation den Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Deutschland decken zu können. „Die geplanten Maßnahmen werden die institutionelle Zusammenarbeit auf regionaler und zentraler Ebene stärken und gleichzeitig einen qualitativen Migrationsprozeß unterstützen“, versprach Decker. Der Kosovo ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerungshälfte jünger als 28 Jahre alt ist. (FA)