NEW YORK. Die Vereinten Nationen haben das starke Wahlergebnis der AfD in Mecklenburg-Vorpommern kritisiert. „Mit einer Propaganda von bestimmten politischen Seiten, die die Flüchtlingskrise ausnutzt, gewinnt man sicher Stimmen“, sagte Flüchtlingskommissar Filippo Grandi der italienischen Zeitung La Repubblica.
Mecklenburg-Vorpommern sei das Bundesland mit den „wenigsten Flüchtlingen und dem besten Wirtschaftswachstum“, sagte Grandi. Deswegen sei das Ergebnis „paradox“. Es sei seltsam, „daß es hier funktioniert hat, Flüchtlinge als Feinde darzustellen“.
Grandis Aussagen nicht von den Fakten gedeckt
Lob gab es dagegen für Bundeskanzlerin Angela Merkel. Diese habe ihren „humanitären Ansatz“ nicht aufgegeben. „Um eine Leitperson zu sein, muß man die Ängste der Bürger anerkennen und in der Lage sein, diese zu steuern, während man an einer größeren Vision festhält.“
Grandis Behauptungen zur Zahl der Asylbewerber und zum Wirtschaftswachstum sind allerdings falsch. So haben Bremen und das Saarland weniger Asylsuchende aufgenommen. Auch beim Wirtschaftswachstum liegen andere Bundesländer in Führung. (ho)