BERLIN. Das Institut für Menschenrechte hat sich gegen ein pauschales Verbot der Kinderehe in Deutschland ausgesprochen. Stattdessen fordert die Organisation eine Einzelfallprüfung. Würden Ehen mit Minderjährigen prinzipiell für illegal erklärt werden, „gingen alle Rechte verloren, die sich aus einer Ehe für die Eheleute und für die in der Ehe gezeugten Kinder ergeben“, heißt es in einer Stellungnahme.
Hintergrund ist das geplante Verbot der Bundesregierung von religiös und standesamtlich geschlossenen Ehen zwischen Personen unter 18 Jahren. Durch die islamische Masseneinwanderung ist die Zahl der Ehen mit Minderjährigen in Deutschland sprunghaft angestiegen. Mindestens 1.500 Kinder und Jugendliche sind deutschen Behörden als verheiratet bekannt.
Ein solches Verbot werde jedoch nicht verhindern, daß weiterhin im Ausland Minderjährige verheiratet würden, argumentiert das Menschenrechtsinstitut. „Dazu müßten die Ursachen in diesen Ländern bekämpft werden.“ Minderjährige würden beispielsweise vor einer geplanten Einwanderung heiraten, „da sie auf Schutz vor sexuellem Mißbrauch während der Flucht hoffen“. (FA)