BERLIN. In Deutschland leben 1.475 verheiratete Minderjährige. Die hohe Zahl erklärt sich vor allem aus dem Zuzug von Asylsuchenden, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt.
Demnach waren davon Ende Juli 361 ausländische Kinder jünger als 14 Jahre. Bei den meisten minderjährigen Verheirateten handelt es sich um Syrer (664 Fälle). Weitere Herkunftsstaaten waren Afghanistan (157 Fälle), Irak (100 Fälle), Bulgarien (65 Fälle), Polen (41 Fälle), Rumänien (33 Fälle) sowie Griechenland mit 32 Fällen.
Größtenteils Mädchen
Hinsichtlich des Geschlechts waren deutlich mehr Fälle von Mädchen bekannt als von Jungen. Demnach waren unter den minderjährigen Verheirateten 1.152 Mädchen. Von den registrierten Betroffenen haben 26 ein unbefristetes, 516 ein befristetes Aufenthaltsrecht.
In Deutschland ist eine Heirat erst ab 18 Jahren erlaubt, in Ausnahmefällen und mit der Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten ab vollendetem 16. Lebensjahr. Kinderehen werden in Deutschland bislang nicht anerkannt, wenn ein Partner jünger als 14 Jahre ist. (ls)