NÜRNBERG. Die Zahl der anerkannten Asylbewerber, die auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind, ist deutlich gestiegen. Insgesamt waren bis Juni 436.000 Personen aus den Asylzuzugsstaaten auf die Grundsicherung angewiesen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg dieser Wert um 23,4 Prozent, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit.
Unter den Syrern stieg die Zahl um mehr als 120 Prozent auf 93.000 Personen. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist derzeit mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden Syrer auf Sozialleistungen angewiesen.
Derzeitiger Asylzustrom unberücksichtigt
Ausgenommen von der Statistik der Behörde sind alle arbeitslosen Asylsuchenden, deren Anträge nach Juni bewilligt wurden sowie alle Personen deren Asylantrag noch nicht bearbeitet oder abgelehnt wurde. Die Arbeitsagentur reagierte zurückhaltend auf die Zahlen: „Die Integration in den Arbeitsmarkt gelingt – auch auf grund der Sprachbarrieren – nicht immer ohne Probleme.“
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hatte bereits in der vergangenen Woche gewarnt, durch den rasanten Zuzug von Asylbewerbern nach Deutschland werde die Zahl der Hartz-IV-Empfänger bis 2019 um eine Million ansteigen. Mitte September hatte die SPD-Politikerin betont, nur etwa zehn Prozent der Asylbewerber seien sofort auf dem Arbeitsmarkt vermittelbar. (ho)