BERLIN. Die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach (CDU) hat mit einer Nachricht auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zum Tod von Helmut Schmidt für Empörung gesorgt. Die Politikerin zitierte den SPD-Politiker mit den Worten: „Wir können nicht mehr Ausländer verdauen, das gibt Mord und Totschlag.“
Bei SPD, Grünen und Journalisten sorgte dies für scharfe Kritik. So schrieb der Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour: „Sie finden es nicht pietätlos, Ihre politischen Forderungen mit dem Tod eines gerade erst verstorbenen zu Verquicken?“ Der SPD-Parlamentarier Jens Zimmermann antwortete Steinbach: „Schämen Sie sich!“ Dies gelte auch für die „Kollegen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion“.
Der hessische SPD-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel bezeichnete Steinbach als „Konservative ohne jeden Funken Anstand“. Der „Mißbrauch von Helmut Schmidts Tod“ sei „ungeheuerlich, pietätlos und schamlos“. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Simone Peter, warf Steinbach vor, den Tod „für die eigene abgeschmackte Sache nutzen – geschmackloser geht wohl nicht mehr“. Steinbach verteidigte die Nachricht gegen die Kritik: „Dazu würde Helmut Schmidt aber stehen. Der war kein Feigling. Das zeichnete ihn aus.“ (ho)
Altkanzler Helmut Schmidt ist tot. Wir haben in unserer Fraktionssitzung seiner in Respekt gedacht. pic.twitter.com/eTbTKeS0vw
— Erika Steinbach (@SteinbachErika) 10. November 2015