BERLIN/KÖLN/MÜNCHEN. Während die Pegida-Demonstration in Dresden auch am Montag wieder friedlich verlief, kam es bei Gegendemonstrationen im Bundesgebiet zu Ausschreitungen. Der Kölner Polizeipräsident nutzte unterdessen eine Pressemitteilung, um die Pegida-Anhänger zu beschimpfen.
Die JUNGE FREIHEIT bietet einen Überblick über die betroffenen Städte.
Berlin: Hetzjagd auf Pegida-Anhänger
Bei den Protesten gegen die Demonstration des Berliner Pegida-Ablegers kam es immer wieder zu Übergriffen auf die Polizei. Anhänger der linksextremen Szene attackierten die Beamten mit Flaschen und Steinen. Die Sicherheitskräfte nahmen nach ersten Angaben 24 Personen in Gewahrsam. Fünf Polizisten wurden verletzt. Laut Zeugenangaben kam es zudem zu einer Hetzjagd auf abreisende Pegida-Anhänger im Bahnhof Alexanderplatz.
Köln: Polizeipräsident beschimpft Demonstranten
Ähnliches Bild in Köln. Bei den Protesten gegen „Kögida“ versuchten nach Polizeiangaben „rund 100 schwarz gekleidete Personen mit Knüppeln bewaffnet“ den Startpunkt des örtlichen Pegida-Ablegers zu stürmen. Die Polizisten mußten Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen, um die Angreifer zurückzudrängen. Auch später wurden Polizisten mit Flaschen beworfen. Eine Frau wurde bei einer Blockade festgenommen.
Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers (SPD) lobte unterdessen die Gegendemonstrationen. „Ich kann den demokratischen Protest gegen den Aufzug Pegida gut verstehen. Hetze gegen Flüchtlinge und Muslime ist Hetze gegen Humanität und alle gläubigen Menschen“, sagte Albers. „Über den Vorschlag des Erzbischofs Woelki und des Domprobstes Feldhoff, den Dom während der Demonstration nicht zu beleuchten, freue ich mich sehr! Licht aus für Rassisten ist eine kreative, gewaltfreie Aktion, um sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit zu positionieren.“
München: Linksextremisten greifen Polizisten an
Auch bei den Anti-Pegida-Protesten in München kam es zu Gewalt. Knapp 1.500 Demonstranten blockierten dort knapp 100 Pegida-Anhänger. Nach Polizeiangaben kam es zu Steinwürfen auf die Beamten. Zwei Polizisten wurden verletzt. „Eine schadlose Durchführung der Versammlung mit Einhaltung des geplanten Zugwegs war aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht mehr möglich.“ Auch nach dem Ende der Pegida-Kundgebung lieferten sich Linksextremisten Auseinandersetzungen mit der Polizei. „Hierbei wurden erneut drei Polizisten von gewaltbereiten Personen des linken Spektrums leicht verletzt“, teilte die Polizei mit. (ho)