BERLIN. Piet Leidreiter ist am Freitagabend von seinem Amt als Schatzmeister der AfD zurückgetreten. In einer kurzen Erklärung auf Facebook verwies er auf seine Forderungvom Freitagvormittag, der gesamte Bundesvorstand der AfD solle sich auflösen. Diesem Ansinnen war keines der verbliebenen Vorstandsmitglieder gefolgt. Andere AfD-Vorstandsmitglieder wie Hans-Olaf Henkel oder Marcus Pretzell hatten bereits vor längerer Zeit ihre Ämter niedergelegt.
Damit spitzt sich die Führungskrise in der Alternative für Deutschland weiter zu. Kurz zuvor hatte das Bundesschiedsgericht der Partei einen Mitgliederentscheid, der von Parteichef Bernd Lucke unterstützt wurde, untersagt. Dieser Mitgliederentscheid lief seit Beginn der Woche und sollte die Partei inhaltlich in einigen Punkten festlegen.
Pressekonferenz für Dienstag angekündigt
Luckes Co-Vorsitzender Konrad Adam teilte am Freitagabend überraschend mit, das Gericht betrachte „das vom Bundesvorstand mehrheitlich, aber nicht widerspruchslos beschlossene Verfahren nicht nur als satzungs-, sondern auch als verfassungswidrig“. Das Gericht habe zudem die Vernichtung der bereits abgegebenen Stimmzettel angeordnet.
Für Dienstag ist eine Pressekonferenz von Parteichef Bernd Lucke in Straßburg angekündigt. Dann wird er vermutlich auch zu dem gescheiterten Mitgliederentscheid Stellung nehmen. (hf)