BERLIN. Die AfD hat ihren Führungsstreit über die Frage, wie viele Vorsitzende die Partei künftig haben soll, vorerst beigelegt. Demnach sollen die Euro-Kritiker bis Dezember von einer Doppelspitze geführt werden. Danach soll es nur noch einen Parteivorsitzenden geben. „Diese Regelung gewährleistet, daß die aufwändige Programmarbeit auch auf der obersten Führungsebene angemessen begleitet werden kann“, sagte Pressesprecher Christian Lüth.
AfD-Vize Alexander Gauland sagte der „Frankfurter Rundschau“, das Ziel des Vorstandes sei es, „auf keinen Fall die Partei in den Sand zu setzen.“ Denn dann, so Gauland, „wäre auf Jahre hin die Möglichkeit verbaut, jenseits der CDU eine Partei zu gründen.“ Ihm sei wichtig gewesen, daß das Parteiprogramm im Herbst noch unter der Regie von zwei Sprechern beschlossen werde.
Frauke Petry, Luckes Co-Bundessprecherin und sächsische AfD-Landesvorsitzende, sagte der dpa: „Sicher gibt es auch Mitglieder, denen das nicht gefällt, aber ich gehe davon aus, daß sich für diesen Kompromiß beim Parteitag eine große Mehrheit finden wird.“ Sie selbst könne sich durchaus vorstellen, im April erneut für den Bundesvorstand zu kandidieren, allerdings nicht gegen Lucke.
In den vergangenen Wochen war es wegen Satzungsfragen im Bundesvorstand zu heftigen und teilweise persönlichen Auseinandersetzungen gekommen. Während Parteisprecher Bernd Lucke auf einem Parteivorsitzenden und einem von diesem eingesetzten Generalsekretär besteht, sprachen sich seine Vorstandskollegen Frauke Petry, Konrad Adam und Alexander Gauland für die Beibehaltung des bisherigen Sprechermodells aus. Eine endgültige Entscheidung muß der Mitgliederparteitag Ende Januar in Bremen treffen.
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