LEIPZIG. In Leipzig ist es am Donnerstagabend zu schweren linken Unruhen gekommen. Ein Demonstrationszug von anfänglich mehr als sechshundert Personen zog durch die Innenstadt, wo er laut Polizeiangaben weiteren Zulauf erhielt. Dabei wurden Schaufensterscheiben zerschlagen, Feuerwerkskörper gezündet und Polizeifahrzeuge mit Steinen beworfen. Auf ihrem Weg attackierten die Demonstranten auch das Leipziger Landgericht. Bei dem Angriff gingen rund vierzig Scheiben zu Bruch.
Rund zweihundert Verdächtige wurden von der Polizei zwischenzeitlich festgesetzt und drei Personen verhaftet. In der Nähe des Gerichtes bemerkte die Polizei nach den Krawallen Schmierereien wie „Antifa“, „Stoppt Deportation“ und „Stoppt Pegida“. Drei Polizeifahrzeuge wurden bei dem Einsatz schwer beschädigt. Über die Höhe des Gesamtschadens gibt es noch keine Schätzungen. Erst vergangene Woche überfielen in Leipzig rund fünfzig Vermummte eine Polizeiwache.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) rief nun zur Gewaltlosigkeit auf. „So etwas hat mit einer politischen Auseinandersetzung nichts zu tun“, kritisierte Jung die linksextremen Gewalttäter. „Hier geht es um blinde Zerstörung, die wir in Leipzig nicht dulden“, heißt es in einer Stellungnahme. „Wir akzeptieren keine Gewalt, weder von linken Kriminellen, noch von Rechtsextremen, noch von religiösen Fanatikern.“ (FA)