MÜNCHEN. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine zunehmende Gewalt gegen Polizisten beklagt. „Die Attacken gegen die Kollegen sind eindeutig heftiger geworden“, sagte der GdP-Vorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Arnold Plickert, dem Focus. Früher hätten die Täter von einem Opfer abgelassen, wenn es am Boden gelegen habe. Heute dagegen würde noch mal gegen den Kopf getreten.
Allein in NRW seien dem Bericht nach 2013 fast 12.000 Fälle von Gewalt gegen Polizisten registriert worden. Dies entspreche einem Zuwachs von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Niedersachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Brandenburg seien die Zahlen gestiegen.
Ausländischstämmige Polizisten werden als Verräter gesehen
Vor allem junge Männer aus Einwandererfamilien bereiten der Polizei dabei Sorgen. Ein internes Papier der Hamburger Polizei mit dem Titel „Gewalt gegen Polizeibeamte – inneres Lagebild“ konstatiere „große Schwierigkeiten mit 13- bis 25jährigen jungen Männern aus südlichen Ländern Europas oder Südosteuropa“, schreibt das Magazin. Dies teils bildungsschwachen und alkoholisierten Einwanderer seinen eine „Hauptproblemgruppe“.
Auch der Plan der Polizei, sich um Beamte mit einem sogenannten Migrationshintergrund zu bemühen, um im türkischen und arabischen Milieu besser akzeptiert zu werden, scheint nicht aufzugehen. Denn diese Polizisten würden bei Einsätzen in Vierteln mit hohem Ausländeranteil von den dortigen Bewohnern teilweise als Verräter angesehen. (krk)