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Islamkonferenz: De Maizière geht auf Moslems zu

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Islamkonferenz: De Maizière geht auf Moslems zu

De Maiziere
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Islamkonferenz
 

De Maizière geht auf Moslems zu

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat angekündigt, den islamischen Gemeinden künftig mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten bei der Islamkonferenz einzuräumen. „Muslime gehören zu Deutschland“, sagte de Maizière.
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BERLIN. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat angekündigt, den islamischen Gemeinden künftig mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten bei der Islamkonferenz einzuräumen. „Muslime gehören zu Deutschland“, sagte de Maizière der türkischen Zeitung Hürriyet. Am Montag traf sich der Minister mit Vertretern moslemischer Verbände, um eine Neugestaltung der Konferenz in Angriff zu nehmen. Lob erhielt de Maizière dafür von Moslemvertretern. Der Dialogbeauftragte der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), Bekir Alboga, sprach gegenüber der Nachrichtenagentur dpa von einem „guten Zeichen“. Der Minister zeige eine angemessene Haltung gegenüber den islamischen Religionsgemeinschaften. „Es ist ein anderer Ton und eine andere Vorgehensweise als bei seinem Vorgänger.“

De Maizières Amtsvorgänger Hans-Peter Friedrich (CSU) war in der Vergangenheit von Moslemverbänden für seine Rolle bei der Islamkonferenz scharf kritisiert worden. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, in der Debatte zu viel Gewicht auf die Extremismusbekämpfung zu legen. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hatte daraufhin beklagt, Friedrich würde Moslems vor den Kopf stoßen.

Kurden und Aleviten kritisieren Türkische Gemeinde

Die Kurdische Gemeinde Deutschland hat unterdessen die Forderung der Türkischen Gemeinde nach einem islamischen Feiertag in Deutschland zurückgewiesen. Es sei wenig hilfreich, wenn ein säkularer Verband wie die Türkische Gemeinde mit solchen „effekthascherischen Forderungen“ einen Dialog mit Staat und Mehrheitsgesellschaft führe. Kolat hatte neben einem islamischen Feiertag auch islamische Seelsorger für die Bundeswehr sowie in Gefängnissen und Krankenhäusern gefordert.

„Die Integrationsdebatte muß insgesamt entislamisiert werden“, forderte der Bundesvorsitzende der Kurden, Ali Ertan Toprak. Deutschland brauche ein neues „Wir-Gefühl“. Statt einer Islamkonferenz regte er an, über eine Konferenz aller Religionen nachzudenken.

Auch der Vertreter der Alevitischen Gemeinde Deutschlands, Yilmaz Kahraman, warnte vor islamischen Parallelstrukturen. Moslems sollten nicht nur fragen, was der Staat für sie tun könne und ansonsten „ihr eigenes Süppchen kochen“. „Man muß auch schauen, was die Muslime machen können“, sagte er. (dl)

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