HAMBURG. Der Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD) , Bernd Lucke, hat sich angesichts des Flüchtlingsstroms nach Europa dafür ausgesprochen, illegal eingereiste Afrikaner umgehend in ein sicheres afrikanisches Land zu bringen.
„Wir müssen Menschen in Seenot retten, aber wir müssen klarmachen, daß ein überladener Kahn keine Eintrittskarte in die EU ist. Sonst machen sich immer mehr auf die waghalsige Reise“, warnte Lucke gegenüber dem Spiegel.
Wären die illegalen Einwanderer erst mal wieder in einem sicheren afrikanischen Land, könnten sie von dort aus einen Einreiseantrag stellen. Über diesen solle dann unter Berücksichtigung ihrer Qualifikation und Integrationsfähigkeit entschieden werden, schlug der AfD-Chef vor.
Pro Asyl kritisiert Lucke
Deutschland solle dann die Länder, die sich bereit erklärten, die Flüchtlinge bei sich leben zu lassen, finanziell entschädigen. „Das ist allemal billiger, als die Menschen jahrelang bei uns leben zu lassen, bis ihr Aufenthaltsstatus geklärt ist“, unterstrich Lucke.
Gleichzeitig bekräftige der AfD-Chef die Forderung seiner Partei nach einer Arbeitserlaubnis für Asylbewerber in Deutschland. Es sei falsch und „schlicht menschenunwürdig“, diese zur Untätigkeit zu zwingen. Das fördere Kriminalität und Alkoholismus, sagte Lucke.
Die Flüchtlings-Lobbyorganisation Pro Asyl äußerte scharfe Kritik an Luckes Vorschlag. Der AfD-Sprecher stelle sich mit seinen Äußerungen außerhalb der Grundrechte sowie der Menschenrechte und fordere zum Bruch der Europäischen Menschenrechtskonvention auf. „Wer so redet, will eine andere Gesellschaft, die nicht mehr auf den Menschenrechten basiert“, mahnte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt. (krk)