BERLIN. Mitglieder von Burschenschaften können möglicherweise künftig nicht mehr der SPD angehören. Über einen entsprechenden Antrag auf Unvereinbarkeit zwischen der Mitgliedschaft in der SPD und der in einer zur Deutschen Burschenschaft (DB) gehörenden Studentenverbindung entscheidet der Bundesparteitag der Sozialdemokraten am Wochenende in Leipzig.
Darin heißt es: „Wir fordern den Parteivorstand der SPD auf, eine Mitgliedschaft in einer Burschenschaft, die dem Verband der ‘Deutschen Burschenschaft’ angehört, mit einer SPD-Mitgliedschaft für unvereinbar zu erklären.“ Gestellt hat den Antrag der SPD-Bezirksverband Hessen-Süd. Die Antragskommission empfiehlt, die Forderung anzunehmen. Damit ist eine Zustimmung wahrscheinlich.
Früherer Antrag scheiterte am Parteivorstand
Bislang war es nur Mitgliedern einer zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) gehörenden Burschenschaft verwehrt, Mitglied der SPD zu sein. Bei der BG handelt es sich um einen Zusammenschluß konservativer Verbindungen aus der Bundesrepublik und Österreich innerhalb der DB. Kritiker werfen der BG mangelnde Abgrenzung zum Rechtsextremismus vor.
Bereits 2006 hatten die Jusos einen Unvereinbarkeitsbeschluß zwischen der Mitgliedschaft in der SPD und der Zugehörigkeit zu einer Burschenschaft gefordert. Gleiches galt auch für andere Studentenverbindungen, die keine Frauen aufnehmen wie beispielsweise Landsmannschaften, Corps oder katholische Verbindungen. Der Antrag scheiterte jedoch am Widerstand des Parteivorstandes. (krk)