BERLIN. Der ehemalige Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und Euro-Kritiker Hans-Olaf Henkel hat am Mittwoch im Haus der Bundespressekonferenz sein neues Buch „Die Euro-Lügner“ vorgestellt, das ab 22. Juli 2013 im Handel erhältlich ist.
Nachdem der Autor bereits 2010 im Titel „Rettet unser Geld: Deutschland wird ausverkauft – Wie der Euro-Betrug unseren Wohlstand gefährdet“ die Euro-Rettung gegeißelt hatte, erneuert er seine Kritik an „unsinnigen Rettungspaketen“ und „vertuschten Risiken“, mit denen die Bevölkerung getäuscht werde.
Motivation für das neue Buch, so bekannte Henkel, seien die „Frustration“ und „Enttäuschung“ gewesen, die er in der jüngsten Zeit erfahren habe und die ihn „erbost“ hätten. Sein Befund: „Das deutsche Volk ist schizophren, wenn es um den Euro geht“ – schließlich sei es absurd, einerseits gegen die Euro-Rettung zu argumentieren, gleichzeitig aber die Weiterexistenz der Währung zu bejahen.
Henkel warnt vor Inflationsunion
Verantwortlich hierfür seien vor allem die Eliten in Politik und Medien, die diese Haltung vorlebten. Aufgrund dieser Schizophrenie gäbe es in Deutschland – im Unterschied zu allen anderen europäischen Ländern – auch keine offene Diskussion über Alternativen. Insofern sei seine Veröffentlichung auch als Wahlkampfhilfe für die AfD zu verstehen, die völlig zu Unrecht medial verunglimpft werde.
Hoffnung sieht Henkel dennoch kaum: Sollte Frankreich seine Haltung nicht ändern, werde die aktuelle Transfer- zu einer Schuldenunion mutieren, die schließlich in eine Inflationsunion münden werde; danach erst werde die Währungsunion endgültig scheitern.
Die verantwortlichen Politiker – so etwa der „Euro-Fanatiker“ Wolfgang Schäuble (CDU) – würden dann aber nicht mehr anzutreffen sein. Allerdings erinnerte Henkel wenige Tage vor dem 20. Juli auch an den Artikel 20 Grundgesetz, der die „Rechtfertigung für einen potentiellen Stauffenberg“ in unserer Gegenwart sein könne. (cd)