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Ex-Bundespräsident: Türkische Gemeinde würdigt Wulff

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Ex-Bundespräsident
 

Türkische Gemeinde würdigt Wulff

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff für dessen Äußerungen zum Islam gewürdigt. Wulff habe zur kulturellen Vielfalt der Bundesrepublik Deutschland mehr beigetragen als viele Politiker vor ihm, sagte Kolat. Er werde deswegen an diesem Donnerstag am Großen Zapfenstreich für Wulff teilnehmen.
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Kenen Kolat: Der Chef der Türkischen Gemeinde bedauert Wulffs Rücktritt Foto: TGD

BERLIN. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, hat den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff für dessen Äußerungen zum Islam gewürdigt. Wulff habe zur kulturellen Vielfalt der Bundesrepublik Deutschland mehr beigetragen als viele Politiker vor ihm, sagte er dem rbb-Sender Radio Eins. Er werde deswegen an diesem Donnerstag am Großen Zapfenstreich für Wulff teilnehmen, kündigte Kolat an.

„Ich denke, es ist wichtig, daß ich ihm im Namen der türkischen Gemeinde und im Namen aller Türken in Deutschland noch einmal für seine Arbeit danke.“ Er hoffe zudem, daß Wulff sich nach einer Auszeit wieder zu solchen Themen äußern werde.

Ebenso hoffe er, daß Wulffs designierter Nachfolger Joachim Gauck dessen Kurs in Fragen der Einwanderung und der Integration fortsetze, sagte Kolat. „Das wäre gut für unser Land.“ Bislang habe sich Gauck nicht zu den Themen geäußert, er habe ihm aber versichert, dazu in seiner Rede nach der Wahl vor der Bundesversammlung Stellung zu beziehen.

„Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“

Wulff hatte in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2010 betont, auch der Präsident der Muslime in Deutschland zu sein. Und zwar mit der gleichen „Leidenschaft und Überzeugung“, mit der er der Präsident aller Menschen hierzulande sei.

Deutschland sei vom Christentum und vom Judentum geprägt. „Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte“, sagte Wulff. Aber der Islam gehöre inzwischen auch zu Deutschland. „Die Deutschen sind ein Volk. Und weil diese Menschen mit ausländischen Wurzeln mir wichtig sind, will ich nicht, daß sie verletzt werden in durchaus notwendigen Debatten“, spielte Wulff auf die von Thilo Sarrazin entfachte Diskussion über Integrationsmängel in Deutschland an. Legendenbildung, Zementierung von Vorurteilen und Ausgrenzungen dürften daher nicht zugelassen werden. (krk)

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