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Militärische Ehren: Kritik an Zapfenstreich für Wulff

Militärische Ehren: Kritik an Zapfenstreich für Wulff

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Militärische Ehren
 

Kritik an Zapfenstreich für Wulff

Die Kritik, den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christan Wulff mit militärischen Ehren zu verabschieden, wächst. Wulffs Wahl, Amtsführung und Umstände seines Rücktritts seien peinlich und unwürdig gewesen, sagte der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs.
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Christian Wulff als Bundespräsident zu Besuch beim Wachbataillon in Berlin Foto: Flickr/Bundeswehr/Sebastian Wilke

BERLIN. Die Kritik, den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christan Wulff mit militärischen Ehren zu verabschieden, wächst. „Ich halte den Großen Zapfenstreich für Herrn Wulff für unangemessen“, sagte der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, dem Handelsblatt Online.

Wulffs Wahl, seine Amtsführung und die Begleitumstände um seinen Rücktritt seien peinlich und unwürdig gewesen, kritisierte der SPD-Politiker. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) solle daher seine Entscheidung, Wulff mit einem Großen Zapfenstreich zu verabschieden, revidieren. Das Zeremoniell sei eine Ehre und keine Staatspraxis. „So können Traditionen entwertet werden“, warnte Kahrs.

Kritik kam auch vom haushaltspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider. Wulff habe durch seinen Umgang mit der Wahrheit das höchste Amt im Staate beschädigt. „Er sollte sich nun in Demut üben“, forderte Schneider. „Dies gilt auch für besondere Ehrungen wie dem höchsten militärischen Zeremoniell der Bundeswehr, das herausgehobenen Persönlichkeiten vorbehalten ist.“

Zeitungsbericht: Wulff wünscht sich „Ebony and Ivory“

Das Bundespräsidialamt hatte Wulffs Verabschiedung mit einem Großen Zapfenstreich in einer Mitteilung Ende Februar damit begründet, daß dieser als Bundespräsident die Bundeswehr über zwanzig Mal besucht habe, unter anderem auch in Afghanistan.

Nach einem Bericht der Leipziger Volkszeitung soll sich Wulff für den Zapfenstreich das Lied „Ebony and Ivory“ von Ex-Beatle Paul McCartney gewünscht haben. McCartney sang das Stück einst mit dem schwarzen Soul-Musiker Steve Wonder. Es wirbt für das friedliche Zusammenleben aller Menschen, egal welcher Hautfarbe und welcher Herkunft. Wulff hatte die Integration von Einwanderern zum Leitthema seiner keine zwei Jahre dauernden Amtszeit gemacht. (krk)

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