BERLIN. Der Bundestag hat am Donnerstag beschlossen, sich künftig über die Entwicklungshilfe stärker für die Gleichberechtigung von Frauen in Armutsländern zu engagieren. Die Bundesregierung solle sich bei „entwicklungspolitischen Maßnahmen dafür einsetzen, daß die Belange von Frauen und Mädchen angemessene Berücksichtigung finden“, heißt es in einem mit den Stimmen von Union, SPD, FDP und Grünen angenommenen fraktionsübergreifenden Antrag.
So müsse beispielsweise dem „Zugang von Frauen zu finanziellen und produktiven Ressourcen (Krediten, Land, Saatgut, Fortbildung) in allen Programmen der Entwicklungsarbeit eine hohe Priorität eingeräumt“ und die Wasser- und Sanitärversorgungsprogramme noch stärker an den Bedürfnissen von Frauen ausgerichtet werden. Zudem sollten Programme zur Aufklärung und Überwindung von diskriminierenden Geschlechterrollen verstärkt unterstützt werden.
Mehr weibliche Soldaten
Gerade in Entwicklungsländern seien Frauen in der öffentlichen Verwaltung, der Justiz, bei der Polizei und in der Armee deutlich unterrepräsentiert. Hier müsse „durch eine gezielte Frauenförderung gegengesteuert werden“.
Da Umweltfaktoren eine starke Auswirkung auf die Situation von Frauen hätten, unterstützt der Bundestag ausdrücklich alle nationalen und internationalen Maßnahmen, um den Klimawandel aufzuhalten und dabei ein „besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse von Frauen in Entwicklungsländern zu legen“. (krk)