BERLIN. Die Zahl der Asylbewerber ist im Oktober deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Anträge um 142,3 Prozent auf 9.950. Im Oktober 2011 registrierte das Bundesinnenministerium noch 5.844 Asylsuchende. Im Vergleich zum Vormonat stieg ihre Zahl um etwa 50 Prozent.
Ursache für die Zunahme ist besonders der Zustrom von Personen aus den Balkanländern. So stieg die Zahl der Asylbewerber aus Mazedonien seit August dieses Jahres um 100 Prozent, aus Bosnien und Herzegowina um 500 Prozent und aus Serbien um 439 Prozent. Aus Serbien (2.673) und Mazedonien (1.351) kamen im Oktober auch insgesamt die meisten Antragssteller. Danach folgen Syrien (879), Afghanistan (685) und Bosnien-Herzegowina (630).
Seit Jahresbeginn stellten insgesamt 50.344 Personen Asyl. Dies sind 37,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Innenministerium bearbeitete in dieser Zeit 44.522 Anträge. 565 Personen (1,3 Prozent) wurden als Asylberechtigte nach Artikel 16 des Grundgesetzes anerkannt. Knapp 30 Prozent erhielten den Rechtsstatus als Flüchtling oder dürfen nicht abgeschoben werden. 46 Prozent der Asylbewerber wurden abgelehnt. Zurückgezogen wurden knapp 22 Prozent der Anträge. Mehr als 51.000 verfahren sind noch offen. (ho)